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Wandern: Diese Fehler bringen dich in Gefahr und so geht es besser

One climber helping the other get to the top of a mountain
Das sollte man besser nicht nachmachen.Bild: Getty Images / VAWiley
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Nur ein bisschen Wandern? Das solltest du wissen, um nicht in den Nachrichten zu landen

Ein falscher Schritt, eine übersehene Wetterfront und plötzlich geht es ums Überleben. Immer mehr Wandernde unterschätzen die Berge und überschätzen sich selbst. Die Folgen reichen von peinlich bis lebensgefährlich.
19.08.2025, 13:5519.08.2025, 13:55
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Wandern ist das neue Wellness. Alle machen es, alle posten es und viele haben keinen Plan, worauf sie sich einlassen. Denn wer zwar fit ist, ist noch lange nicht bereit für viele Höhenmeter oder ein Unwetter in den Bergen.

Die Schlagzeilen häufen sich: Neben vielen Rettungsaktionen in den Urlaubsländern Österreich, der Schweiz oder Italien, gab es in den letzten Wochen auch einige Todesopfer. Laut "Standard" verzeichne man allein in Italien 20 Prozent mehr Einsätze in den Bergen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Worauf sollte man also achten, wenn man Lust auf eine Wanderung hat? Denn im Gebirge braucht es mehr als nur gute Laune und neue Wanderschuhe. Watson zeigt dir, welche Risiken beim Wandern nicht unterschätzt werden sollten.

Wettergefahr

"Ach, nur ein kleiner Regenschauer!" Was in der Stadt kein Problem ist, kann beim Wandern lebensgefährlich werden. In den Bergen kann das Wetter innerhalb von Minuten umschlagen und auf Weiden oder Flächen bist du bei einem Gewitter der höchste Punkt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz getroffen zu werden.

Bei Gewitterwarnungen gilt also: nicht aufsteigen, und bei Nebel besser umdrehen. Vorsicht ist hier auf jeden Fall besser als Nachsicht.

Solltest du schon auf dem Berg sein, lege dich bei Gewitter am besten flach auf den Boden und warte das Unwetter ab. Falls möglich, suche Schutz in einer nahegelegenen Hütte.

Realistisch planen

Wähle eine Route, die deiner Kondition und Erfahrung entspricht. Nur weil ein Gipfel auf Instagram perfekt für den nächsten Fotospot aussieht, ist er nicht automatisch für dich geeignet.

Berücksichtige auch unbedingt Höhenmeter, nicht nur Kilometer. Zehn Kilometer auf einer flachen Strecke sind etwas anderes als zehn Kilometer mit 1200 Höhenmetern. Informier dich vorher über markierte Wege, Schwierigkeit und mögliche Notausstiege.

Für Hobbywander:innen gilt sowieso: Am besten vorab die gekennzeichneten, leichten Wanderwege ausfindig machen und diesen folgen.

Zeitreserve einplanen

Plane großzügig: Du wirst Pausen machen, dich vielleicht mal verlaufen oder langsamer sein als gedacht. Das ist an sich nicht schlimm, jedoch sollte dir das nicht abends oder in der Dämmerung passieren.

In den Bergen wird es schneller dunkel, eine Unachtsamkeit und du kannst leicht vom Weg abkommen oder stolperst und verletzt dich so beim Abstieg.

Egal, ob allein oder als Gruppe: Informiert andere darüber, dass ihr wandert und wann ihr wieder zurück sein wollt.

Passende Ausrüstung

Nein, Adiletten sind kein gutes Schuhwerk, um "mal kurz ein bisschen zu wandern". Auch Sneakers oder andere Turnschuhe eignen sich nicht für die Berge. Am besten du lässt dich vor deiner Tour professionell beraten, die Schuhe imprägnieren und läufst diese vor deiner Wanderung ein.

Auch die Wahl der Socken kann ausschlaggebend für deinen Wander-Komfort sein. Nimm außerdem ausreichend Wasser, Snacks, eine Regenjacke, Erste-Hilfe-Set, Stirnlampe und auch eine Powerbank mit.

Vorsicht, Tiere!

Kühe können süß sein, keine Frage. Aber die Tiere in den Bergen sind meist mit ihren Kälbern auf Sommerfrische. Der Almsommer dient nicht nur dazu, dass die Milch und das Fleisch die beste Qualität erlangen, sondern auch, um die Almen vom Wald freizuhalten, da die Tiere die Weiden abgrasen.

Muttertiere wollen ihre Kälber beschützten. Wer ihnen zu nahe kommt oder sich zwischen Kuh und Kalb stellt, riskiert, angegriffen zu werden.

Besonders heikel: Hunde. Sie wirken auf Kühe wie Bedrohungen. Darum: Abstand halten, Wege nicht verlassen und Hunde immer an die Leine oder im Notfall sogar loslassen, damit sie fliehen können, während du ruhig weitergehst.

Auch bei Wildtieren gilt: Nicht streicheln, füttern oder sogar aufscheuchen. Es ist ihr Zuhause, nicht deines.

Lawine oder Steinschlag

Im Gebirge ist der Untergrund oft instabiler, als er aussieht. Besonders bei Wärme oder nach Regen kann es zum Steinschlag kommen: Ein falscher Schritt über dir reicht, und schon rollt Geröll talwärts.

Auch Lawinen sind nicht nur ein Winterproblem: Im Frühling und Frühsommer lösen sich oft Nassschneelawinen, teils auch noch im Hochsommer auf schattigen Nordhängen.

Wer abseits markierter Wege unterwegs ist oder Schneefelder überquert, spielt schnell mit dem Risiko. Für Anfänger:innen oder Hobby-Wanderungen gilt deshalb: am Weg bleiben und keine Experimente wagen.

Wandern soll Spaß machen, aber sicher sein. Wer vorbereitet loszieht, die eigenen Grenzen kennt und die Natur respektiert, kommt auch wieder heil zurück.

Und falls doch etwas passiert: Die Nummer der Bergrettung im jeweiligen Land sollte man immer parat haben, am besten gespeichert. Denn Handyempfang ist in den Bergen keine Garantie, Verantwortung für dich und deine Mitmenschen aber schon.

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