Es ist die wohl schnellste (und eine der leckersten) Pasta-Varianten zum faulen Feierabend. Ein paar Nudeln und ein wenig Pesto aus dem Glas darüber, schon fühlt man sich gesättigt. Nicht nur gestresste Großstädter:innen, auch Studierende und Kinder lieben dieses Gericht für jedermann sehr.
Allerdings: Nicht immer sind die Pesto-Produkte aus dem Supermarkt um die Ecke ganz unbedenklich, wie die Zeitschrift "Öko-Test" jetzt aufzeigt. Ganze zehn der von ihnen 27 getesteten roten Pestos fielen bei ihrem Test durch.
In ihnen waren neben den erwartbaren Tomaten, Knoblauch, und Öl auch Schimmelpilzgifte, Pestizide, Mineralöl oder der Weichmacher Bisphenol A enthalten.
Für den Test wurden 16 konventionelle und elf Bio-Produkte von großen Supermärkten nicht nur auf ihren Geschmack, und Konsistenz getestet, sondern auch auf ihre Inhaltsstoffe. Geschmacklich hatten die Tester:innen recht wenig auszusetzen, allerdings sah das chemisch ganz anders aus.
Analysiert wurden im aktuellen Öko-Test dabei unter anderem Weichmacher, Pestizide, Mineralölbestandteile, die Fettschadstoffe 3-MCPD und Glycidol sowie Alternaria toxine.
Unter den elf Bio-Produkten fielen ausgerechnet zwei Sorten negativ auf, die bei vielen Menschen vermutlich wohlbekannt und beliebt sind, nämlich:
Im Demeter-Produkt war sowohl der Alternariol- (AOH) als auch der Tenuazonsäure-Wert (TEA) stark erhöht, es handelt sich hier um Schimmelpilzstoffe, die in Verdacht stehen, krebserregend, beziehungsweise zellgiftig zu sein und daher EU-Richtwerten unterliegen, die überschritten wurden.
Beim Rewe-Bio-Produkt wurden ebenfalls zu hohe AOH-Werte nachgewiesen, als auch Bisphenol-A (BPA) in einer Menge, die laut den Autor:innen "bei einem 60 Kilogramm schweren Menschen die maximal tolerierbare tägliche Zufuhrmenge bei einer angenommenen Portion Pesto von 100 Gramm pro Woche überschreitet". BPA ist ein Weichmacher, kann unser Hormonsystem beeinflussen und reproduktionstoxisch wirken.
Wie BPA ins Pesto gelangt, kann übrigens vielfältige Ursachen haben, geben die Ökotester:innen an. Ein Eintrag durch die Deckeldichtung sei genauso denkbar wie eine Kontamination der Lebensmittel während der Lagerung.
Das günstigste der getesteten Bio-Produkte (1,63 Euro) gehört gleichzeitig auch zu den drei Testsiegern in dieser Kategorie und erhielt das Gesamturteil "sehr gut" für den würzigen, fruchtigen Geschmack bei keinen Mängeln. Dabei handelt es sich um das:
Unter den konventionellen Produkten schnitten im Verhältnis deutlich mehr rote Pestos schlecht ab, jedes zweite fiel sogar durch. Von den 16 getesteten Produkten, erwiesen sich gerade einmal drei als "gut", vier als "ungenügend" und noch einmal vier als zumindest "mangelhaft".
Als vorsichtiger Testsieger in dieser Kategorie kann unter anderem ein bekanntes Markenprodukt gelten, das – bis auf natürliches Aroma – keine weiteren Mängel aufwies, nämlich das:
Unter anderem durchgefallen und als ungenügend bewertet wurde eine Marke, die wohl ebenfalls jeder schon einmal in der Hand hatte. Das Discounter-Produkt:
Dieses Pesto wies im Labor sowohl erhöhte AOH-Werte aus als auch Alternariolmonomethylether, ebenfalls ein unter Umständen krebserregender Schimmel. Allerdings ist es mit seinen 0,63 Cent pro Glas auch fast dreimal so günstig, wie der Kategorie-Sieger Barilla mit 1,80 Euro pro Glas.