Ob weich oder hart, von der Kuh oder von der Ziege – Käse ist vielseitig und beliebt. Die Menschheit hat das Molkereiprodukt vor Jahrhunderten für sich entdeckt. Schon die Wandmalereien der Ägypter liefern darüber Zeugnis.
Käse schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch gesund. Wissenschaftler:innen der Shanghai Jiao Tong University haben kürzlich herausgefunden, dass hoher Käsekonsum mit einer besseren mentalen Gesundheit und Stressresilienz korrelieren.
Die Deutschen verspeisen rund 24 Kilogramm Käse im Jahr. Besonders beliebt sind halbfeste Käse wie Gouda und Emmentaler, aber auch Weich- und Hartkäse erfreuen sich großer Nachfrage.
Für Fans von Ziegenkäse gibt es jetzt schlechte Nachrichten. Denn eine große deutsche Käserei ist in finanzielle Schieflage geraten.
Die Bio-Ziegenkäserei Monte Ziego hat Insolvenz angemeldet, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet. Das baden-württembergische Unternehmen habe bereits am 3. Mai einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Freiburg eingereicht. Im selben Monat hatte die Käserei ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert.
Monte Ziego ist nach eigenen Angaben die größte Demeter-Ziegenkäserei der Welt. Das Unternehmen in Teningen, etwa 20 Kilometer nördlich von Freiburg, war als Ein-Mann-Betrieb mit 40 Ziegen gestartet. Zuletzt beschäftigte es über 30 Mitarbeiter:innen. Das besondere: Der Käse wurde handwerklich hergestellt.
2018 verarbeitete die Käserei nach eigenen Angaben knapp eine Million Liter Demeter-Ziegenmilch aus dem Schwarzwald und produzierte 170 Tonnen Käse. Monte Ziego beliefert neben Bioläden auch große Lebensmittelhandelsketten wie Kaufland, Edeka, Rewe und Billa in Österreich. Nun ist die Zukunft des Unternehmens ungewiss.
Die finanzielle Schieflage hängt mit der Pleite der benachbarten Biopulver GmbH zusammen, wie Insolvenzverwalter Thomas Kaiser der "Badischen Zeitung" auf Nachfrage bestätigte. Die Firma ist auf die Trocknung von Bio-Ziegenmilch als Basis für Babynahrung spezialisiert.
Die Biopulver GmbH war der Hauptauftraggeber von Monte Ziego. Sie habe bereits im Oktober 2023 Insolvenz angemeldet und den Betrieb eingestellt. Der Käserei brachen in der Folge wichtige Einnahmen weg.
Laut dem Insolvenzverwalter ist eine Rettung der Käserei möglich. Dafür müsse ein Investor gefunden werden. Dieser müsse allerdings bereit sein, große Mengen der in der Region erzeugten Ziegenmilch abzunehmen. Anderenfalls droht ein Ausverkauf der teuren Produktionsanlagen, berichtet er der "Badischen Zeitung".
Besonders hart betrifft die Pleiten der beiden Unternehmen auch die ansässigen Landwirte. Viele Höfe hätten extra auf Ziegenmilch umgestellt, um die Nachfrage der Biopulver-Fabrik und Käserei zu decken.