Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Immer weniger drin, aber der Preis bleibt gleich – oder steigt sogar: Shrinkflation klingt zwar nach einem Modebegriff, begegnet uns inzwischen aber in fast jedem Supermarktregal. Ob Schokolade, Chips oder Shampoo – Produkte werden klammheimlich geschrumpft, während die Verpackung täuschend gleich bleibt.
Für Verbraucher:innen bedeutet das: Mehr zahlen für weniger Inhalt, oft ohne es direkt zu merken. Die Preistricks der Hersteller sind legal, aber alles andere als fair. Wer nicht ganz genau hinschaut, merkt oft gar nicht, wie er von Lebensmittelkonzernen ausgetrickst wurde.
Um auf Fälle der Verbrauchertäuschung aufmerksam zu machen, verleiht die NGO Foodwatch seit 2009 den Preis "Goldener Windbeutel". In diesem Jahr "gewinnt" ihn ein der Shrinkflation zum Opfer gefallenes Produkt von Milka.
Wie Foodwatch in einer Mitteilung schreibt, haben die Verbraucher:innen entschieden: Die "Milka Alpenmilch"-Tafel ist 2025 die dreisteste Werbelüge des Jahres – und zwar mit großem Vorsprung.
34 Prozent der mehr als 58.000 Teilnehmenden bei der Online-Abstimmung kürten die lila Schokolade zum Spitzenreiter beim Verbrauchertäuschungs-Voting. Der Vorwurf: Shrinkflation – also weniger Inhalt bei gleichem Aussehen, dafür aber teurer.
Was Mondelez, der Konzern hinter Milka, gemacht hat, klingt fast wie ein schlechter Scherz: Die Standardtafel wurde von 100 auf 90 Gramm geschrumpft, gleichzeitig stieg der Preis von 1,49 auf 1,99 Euro. Das entspricht einer satten Preiserhöhung von 48 Prozent – obwohl die Verpackung auf den ersten Blick identisch geblieben ist.
Natürlich steht auf der Verpackung, dass in ihr nur noch 90 Gramm enthalten sind. Wie Foodwatch kritisiert, wird die Gewichtsangabe im Supermarkt jedoch häufig von Laschen der Kartonverpackung im Regal verdeckt.
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Für Dr. Rebekka Siegmann von Foodwatch ist die Shrinkflation ein "bitterer Beigeschmack für die süße Milka-Schokolade". Es handele sich um ein "Paradebeispiel" für Shrinkflation. Versteckte Preiserhöhungen seien eine "immer beliebtere Masche der Lebensmittelindustrie" – die Bundesregierung müsse deshalb entschlossen dagegen vorgehen.
Die schwarz-rote Regierung hatte im neuen Koalitionsvertrag angekündigt, Hersteller und Märkte dazu zu verpflichten, versteckte Preiserhöhungen transparent zu kennzeichnen.
Mondelez rechtfertigte sich gegenüber dem "Spiegel" mit gestiegenen Kakao- und Energiekosten sowie höheren Preisen für Verpackung und Transport.
Doch laut Foodwatch hinkt das Argument: Zwar sei Schokolade laut dem Statistischen Bundesamt zwischen Anfang 2024 und Januar 2025 rund acht Prozent teurer geworden – Mondelez hätte die Preise für Milka-Tafeln in diesem Zeitraum jedoch um bis zu 64 Prozent erhöht.
Auch andere Produkte standen am Pranger – hier die "Hitliste" des Goldenen Windbeutels 2025:
Seit 2009 vergibt Foodwatch jährlich den "Goldenen Windbeutel", um auf besonders plumpe Täuschungsversuche der Lebensmittelindustrie aufmerksam zu machen.