
Türkisblaues Wasser an Stränden von Ibiza. Bild: IMAGO/Fotostand
Urlaub & Freizeit
Ibizas berühmter Strand Ses Salines hat jetzt Hightech im Sand: Sensoren messen, wie viele Menschen baden, liegen, flanieren. Offiziell soll das Natur und Besucher schützen. Doch die digitale Strandkontrolle klingt auch ein wenig nach Dystopie.
20.08.2025, 08:4720.08.2025, 08:47
George Orwell hätte seine Freude an der stillen Gewissheit, dass auch das Paradies längst verkabelt ist. Wo andere noch den Sand zwischen den Zehen spüren, witterte er schon die totale Erfassung. So ist es vielleicht nur folgerichtig, dass selbst die Balearen inzwischen Sensoren dort platzieren, wo sonst höchstens Muscheln im Wind klirren.
Die Gegenwart kennt keine heiligen Orte mehr, jedenfalls keine ohne Daten. Jeder Schritt ein Trackingpunkt, jede Bewegung potenziell wertvoll für Verwaltung und Vermarktung. Was sich Orwell in "1984" einst als Dystopie ausmalte, kommt heute in Form von Technikprojekten daher, die mit Nachhaltigkeit, Effizienz und Besuchererlebnis werben.
Urlaub auf Ibiza: Technologie in Ses Salines
Aktuelles Beispiel: Ibizas Vorzeige-Strand Ses Salines im gleichnamigen Naturpark ist mit Hochtechnologie ausgestattet worden. Die balearische Landesregierung installierte dort ein "System intelligenter Sensoren", das die Besucherauslastung in Echtzeit messen soll, hieß es laut "Ibiza-News" in einer Pressemitteilung.
Das Projekt soll dazu dienen, "Ressourcen zu optimieren, das Erlebnis der Inselbesucher zu verbessern und eine einzigartige Naturlandschaft zu schützen".
Die Initiative ist Teil des Projekts "Territorio Balear Inteligente", das von der öffentlichen Agentur für Digitalisierung, Cybersicherheit und Telekommunikation (IB Digital) vorangetrieben wird. Ses Salines sei deshalb als Testgebiet ausgewählt worden, weil es sich dabei um einen der meistbesuchten Strände der Insel handle.
Der beliebte Strand im Naturschutzgebiet sei ein "strategisch wichtiger Ort für die Erprobung von neuen Technologien". Zugleich träfen dort eine hohe touristische Nachfrage mit angestrebtem Naturschutz zusammen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Natur soll auf Ibiza durch neues System besser geschützt werden
Das System funktioniert ach Behördenangaben wie ein "digitales Ohr". Die Sensoren erfassen anonym die Signale von Mobiltelefonen, die nach Wlan-Netzen suchen.
Auf diese Weise lasse sich berechnen, wie viele Personen sich am Strand aufhalten, wie sie sich bewegen und zu welchen Zeiten der größte Andrang herrsche. Aus Gründen des Datenschutzes würden keinerlei Informationen gespeichert werden.
"Dieses Pilotprojekt ist ein weiterer Schritt hin zu einer datenbasierten touristischen Verwaltung, die es uns ermöglichen wird, vorausschauend zu planen und entsprechende Entscheidungen zu treffen", zitiert "Ibiza News" Miquel Cardona, Geschäftsführer von IB Digital.
Die zum Einsatz kommende Technologie erfülle "strikt alle Datenschutzbestimmungen" und arbeite rund um die Uhr.
Die Hoffnung: Mit den Messungen lassen sich Besucherströme gezielter steuern, Überfüllung vermeiden und gleichzeitig die sensible Natur des Areals schützen.
Der Naturschutzpark Ses Salines gilt als besonders anfällig, da dort fragile Dünenlandschaften, Salzseen und ein vielfältiges Ökosystem auf den Druck von Massentourismus treffen. Bei erfolgreicher Erprobung planen Regierung und Inselrat, die Technologie auf weitere Strände und Naturräume der Insel auszuweiten.
Bücher wirken in Zeiten von Tiktok, kurzlebigen Trends und noch kürzeren Aufmerksamkeitsspannen wie ein Relikt aus dem Bildungsbürgertum. Auch, weil viele Lesen anstrengend finden. Tobias Milbrandt war selbst einst lesefaul, inzwischen verschlingt er jedes Jahr um die 100 Bücher und erklärt uns, wie er das schafft.
Tobias ist "Bookfluencer", bekennender Vielleser und hat darüber nun selbst, zusammen mit Autor Florian Höper, ein Buch geschrieben ("Lesen ist deine Superkraft", Redline Verlag) – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er Lesen lange als "Quälerei" betrachtet hat: