Man musste sich da in der Großstadt schon ein bisschen bewegen, um einen Blick auf das Jahrhundert-Event erhaschen zu können. Überall Häuser, Überall hell – da sah der viel herbeibeschworene Blutmond schonmal aus, als sei er eher in einen Eimer Drecksuppe gefallen, als in Blut.
Und trotzdem, das wollte man ja schon sehen: Bei Temperaturen bis zu 30 Grad haben am Freitagabend unzählige Menschen in Deutschland mit bloßem Auge, Fernglas oder Teleskop das extrem seltene Himmelsschauspiel verfolgt.
Viele Sternwarten, Planetarien, astronomische Vereine und
Forschungsinstitute luden zum Beobachten des Schauspiels ein.
"Für die derzeit lebenden Menschen ist das ein einmaliges Ereignis", sagt der Chef der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim, Sven Melchert.
Weniger Glück als Hamburg oder Berlin hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens. Dort blickten viele auf Gewitterwolken statt auf einen sternenklaren Abendhimmel. Über Berlin hingen einige Wolken. Auch am Alpenrand war das Himmelsspektakel nicht überall zu sehen.
Hunderte Menschen verfolgten es am Strand von Norderney an der Nordsee.
"Viele Hundert Menschen" zählte auch Stefan Krause von der
Volkssternwarte Bonn beim Beobachten auf dem Alten Zoll am Rheinufer.
Einen besonders guten Blick darauf hatte Astronaut Alexander Gerst, der derzeit auf der Raumstation ISS ist. Auch die ISS war am späten Abend für kurze Zeit neben Mond und Mars am Himmel erkennbar.
Dieser Artikel erschien in seiner ersten Version zuerst bei t-online.