Die Berge an Müll, die die Menschheit produzieren, gehören zu den drängendsten Problemen, die gelöst werden müssen. Vor allem Plastikmüll stellt Forscher:innen dabei vor eine Herausforderung: Es dauert Jahrzehnte, bis dieser von der Natur abgebaut wird, gleichzeitig wird zu wenig Plastik recycelt und der Müll landet jedes Jahr tonnenweise in Meeren, an Stränden und in Wäldern.
Bei Plastik kommt erschwerend hinzu: Nicht jede Kunststoffart kann wiederverwendet oder recycelt werden und ist daher für die werkstoffliche Verwertung ungeeignet.
Deswegen wird viel Plastik verbrannt. In Deutschland waren es nach Angaben der Initiative Frosch etwa drei Millionen Tonnen Plastikmüll, die im Jahr 2021 verbrannt wurden. Problematisch daran ist, dass bei der Müllverbrennung giftige Rückstände wie Schlacken und Filterstäube zurückbleiben.
Die Ergebnisse einer Studie des Karlsruher Institutes für Technologie zum Abbau der sogenannten Ewigkeitschemikalie PFAS (per- und polyfluorierten Alkylverbindungen) dürften daher überraschen: Bei der Hausmüllverbrennung nach europäischen Standards wurden Fluorpolymere (eine Untergruppe der PFAS) nahezu rückstandsfrei abgebaut.
Fluorpolymere haben eine wasser- und fettabweisende Eigenschaft und werden deswegen in vielen Alltagsprodukten verwendet, die für den einmaligen Gebrauch gedacht sind, wie Kaffeebecher und Pizzaschachteln. Aber auch zum Beschichten von Pfannen, in Regenkleidung und sogar in Kosmetika wird dieser Stoff angewendet.
Gelangen Fluorpolymere in die Natur und in das Grundwasser, bleiben sie da. Es ist fast unmöglich, den Stoff abzubauen. Tatsächlich reichert er sich mit der Zeit eher an und steht im Verdacht, Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs zu verursachen, schreibt der Deutschlandfunk.
Bei dem Test der Forscher:innen der KIT zum Verhalten der Chemikalien in einer Müllverbrennungsanlage untersuchten sie die PFAS-Konzentrationen beispielsweise in der Asche und im Abgas. Das Team kam zu dem Ergebnis, dass die Verbindungen zu 99,9 Prozent abgebaut wurden und demnach auch nicht in die Umwelt gelangen können.
Für die Versuche in der Brennkammer wählte das Team eine repräsentative Mischung von Fluorpolymeren aus, die 80 Prozent der weltweit kommerziell genutzten Fluorpolymere abdeckt.
Auch wenn das eine gute Nachricht ist, sollte das Ziel aller weiterhin sein, weniger Müll zu produzieren, um so auch das Problem der Entsorgung anzugehen. Weiterhin wird die Müllverbrennung an sich beispielsweise von "Bund.net" kritisiert, da dabei wertvolle Ressourcen verloren gehen.