Es ist eins der größten globalen Umweltprobleme unserer Zeit: Die Weltmeere sind durch und durch von Plastik verseucht. Es besteht akuter Handlungsbedarf, deshalb soll eine UN-Konvention den Kampf gegen die Verschmutzung vorantreiben.
Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth unterstrich am Mittwoch, Deutschland wolle im Kampf gegen die Verschmutzung der Meere eine Führungsrolle einnehmen. "Wir müssen handeln", sagte Flasbarth bei einer digitalen Konferenz mit Umweltministern aus Ghana und Ecuador.
Das Ziel sei ein weltweites Abkommen über die UN. Dafür legten die vier UN-Mitgliedsländer Deutschland, Ghana, Ecuador und Vietnam einen Plan vor. Mögliche Details sollen im Herbst auf einer Ministerkonferenz erörtert werden. Flasbarth machte deutlich, auf dem Weg zu einem Abkommen komme es vor allem auf Länder wie die USA und China an.
Laut Umweltministerium gibt es in mehr als 120 Ländern Gesetze, die die Verwendung von Einwegkunststoffen regeln oder verbieten. Dennoch werde sich "Plastikfluss" in die Ozeane Schätzungen zufolge bis 2040 voraussichtlich fast verdreifachen. Jedes Jahr landeten bis zu 12 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen. Neben Einwegplastikprodukten sind auch verloren gegangene Fischernetze ein Problem. Der Müll in den Meeren verwüste nicht nur die Ökosysteme, sondern sei auch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit.
Auch der WWF fordert einen konsequenten Einsatz für die Zukunft der Weltmeere. "Unsere Meere produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen und sie regulieren das Weltklima. Die menschenverursachte Zerstörung von Lebensräumen und die zahlreichen Belastungen der Ozeane bedrohen nicht nur die biologische Vielfalt der Erde, sondern auch unsere zukünftige Ernährung", warnt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz des WWF Deutschland in einer Pressemitteilung. "Gelingt keine Kehrtwende, wird sich der Zustand verschärfen und zu steigendem Meeresspiegel, Korallensterben, zunehmenden Naturkatastrophen und dem Zusammenbruch mariner Nahrungsnetze führen."
(sb/dpa)