12 Millionen Euro für NABU-Projekt: Schutz der Feldhamster in Sachsen wird gefördert
Es sind nicht mehr viele da: Deutschlands Feldhamster drohen auszusterben. 99 Prozent der Bestände sind zuletzt zurückgegangen, weltweit zeichnet sich ein ähnlich dramatisches Bild ab. Im gesamten Ausbreitungsgebiet wird die Art auf der Roten Liste der IUCN global als vom Aussterben bedroht eingestuft.
Zuchtprojekte sollen die Population stabilisieren; die knuffigen Nager erhalten – in Sachsen zum Beispiel. Dort schlossen sich der NABU Sachsen mit dem Zoo Leipzig, dem Bergzoo Halle und dem Tierpark Berlin zum Arbeitskreis Kooperativer Hamsterschutz zusammen. Sie erarbeiten Maßnahmen zum Hamsterschutz und bekommen dafür jetzt eine Finanzspritze.
Hamsterschutz: ein schwieriges Unterfangen
Zwölf Millionen Euro fließen in das Projekt. 75 Prozent davon kommen von der EU, den Rest teilen sich das Land Sachsen, der Zoo Leipzig und der Landkreis Nordsachsen.
Nötiges Geld, denn das Vorhaben besteht aus einer orchestrierten Aktion, welche die Initiator:innen zusammen mit Landwirt:innen gestartet haben. Zunächst hat etwa der Zoo Leipzig eine kleine Zuchtstation, finanziert durch öffentliche Gelder.
Die Landwirt:innen bieten wiederum Aussetzungsflächen. Solche, die nicht ausschließlich aus Monokulturen bestehen, nicht ständigem Giftregen ausgesetzt sind und über die keine effizienten Erntemaschinen fegen, welche die Tiere schnell kleinhäckseln.
179 Hamster konnten auf solchen Äckern in diesem Jahr ausgewildert werden. Mit den Nachkommen der 2024 ausgewilderten Tiere könnte der Bestand bereits auf 300 angewachsen sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Verantwortlichen.
Das Projekt "LIFE4HamsterSaxony" geht noch bis Ende 2031, genug Zeit also, ordentlich nachzuliefern. Das Geld dient vor allem dazu, Landwirtschaftsbetriebe dabei zu unterstützen, ihre Ackerflächen hamsterfreundlich umzustrukturieren.
Gut für die Landwirtschaft
Ein Argument dafür: Die Hamster helfen auch den Landwirt:innen. Die Nager lockern etwa den Boden unterirdisch auf, was die Bodenfruchtbarkeit fördert. Für den Anbau essenziell. Außerdem helfen sie bei der Samenverbreitung.
Der Ackerbau mag sich weiterentwickelt haben. Gewisse Abhängigkeiten bleiben trotzdem bestehen. Monokulturen und Pestizide helfen vielleicht, möglichst schnell, möglichst viele Erträge einzufahren. Böden werden dabei aber stark belastet – bis sie nicht mehr fruchtbar sind. Das Feldhamster-Projekt rettet also nicht nur Nager, sondern schafft auch Bewusstsein für eine nachhaltige Landwirtschaft.