Der Fluss Vjosa hat jetzt den höchsten Schutzstatus.Bild: AP / Felipe Dana
Gute Nachricht
Zehn Jahre haben sich Umweltschützer:innen für den besseren Schutz eingesetzt. Jetzt wurde für den albanischen Fluss Vjosa endlich ein großer Erfolg erzielt. Er ist von der albanischen Regierung offiziell zum Nationalpark erklärt worden.
Der frei fließende Fluss entspringt in Griechenland. Mit seinen Nebenflüssen bildet er ein einmaliges Flusssystem. Durch die Erklärung zum Nationalpark hat er den höchst möglichen Schutzstatus. Zudem kann das Überleben von unzähligen Tier- und Pflanzenarten gesichert werden.
Zahlreiche Umweltschutzorganisationen haben sich für den Fluss starkgemacht. Bild: AP / Felipe Dana
Umweltschützer:innen der Organisationen EcoAlbania, Riverwatch, EuroNatur und der griechischen MedINA haben sich Taz zufolge am Mittwoch zu einer Feier in Tepelena am Mittellauf des Flusses getroffen, um den Erfolg zu feiern – gemeinsam mit Albaniens Präsident Edi Rama.
Billiger Strom aus Wasserkraft
Dabei stieß die Idee, den Fluss in einen Nationalpark zu verwandeln, zunächst auf Widerstand. Die Bevölkerung Albaniens erhoffte sich billigen Strom, der durch Wasserkraft und die Errichtung von riesigen Staudämmen erzeugt werden sollte. Das zumindest versprachen türkische Investor:innen. Aus dem Fluss Vjosa sollte durch Wasserkraft klimafreundliche Energie gewonnen werden.
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Gegen dieses Vorhaben protestierten allerdings zahlreiche Anwohner:innen, die Angst um ihre wirtschaftliche Existenz hatten. Ganze Dörfer wären in den Fluten versunken – und ob es Entschädigungen gegeben hätte, ist fraglich.
Albanien setzt jetzt auf Windkraft
Statt auf Wasserkraft setzt Albanien jetzt verstärkt auf die Windkraft. Die Regierung erhofft sich, dass die Erklärung des Flusses zum Nationalpark den Tourismus anregen werde.
Die Umweltorganisation EcoAlbania ist mit dem Erfolg allerdings noch nicht vollends zufriedengestellt. Sie fordert, dass Lücken geschlossen werden und 70 Kilometer in Griechenland ebenfalls in den Nationalpark eingegliedert werden.
Umweltschützer gehen gegen Flughafenbau in Flussdelta vor
Erst vor wenigen Wochen sind Umweltschützer:innen in Albanien rechtlich gegen den Bau eines Flughafens vorgegangen, um das Naturschutzgebiet zu schützen. Der Airport soll im Delta des Flusses errichtet werden, der an dieser Stelle in die Adria mündet.
Der Fluss Vjosa und seine Tier- und Pflanzenarten stehen jetzt unter Schutz.Bild: iStockphoto / Goran Safarek
Gefährdet sei durch den Bau vor allem auch die Narta-Lagune, ein einzigartiges Feuchtgebiet, in dem Flamingos, Pelikane, Reiher und andere Vogelarten ansässig sind.
Der Rechtsanwalt Dorjan Matlija erklärte, dass die Regierung bei der Genehmigung des Baus gegen zahlreiche Gesetze und internationale Verpflichtungen zum Erhalt von Naturschutzgebieten verstoßen habe. Auch der Regierungsbeschluss zur Herabstufung des Schutzgrades des Baugebiets inmitten des Vjosa-Deltas sei ungesetzlich gewesen.
Immer mehr Supermärkte in Deutschland erkennen das Potenzial nachhaltiger Konzepte für ihre Filialen. Höhere Mindeststandards für Qualitätssiegel, mehr Fokus auf regionale Produkte oder der kürzlich eröffnete, komplett vegane Rewe-Markt in Berlin-Friedrichshain beweisen, dass in der Lebensmittelbranche schon lange ein Umdenken stattgefunden hat.