
Meeresschaum gehört zum Bild an den Küsten. Er kann aber zur Gefahr werden.Bild: imago images / Frank Sorge
Klima & Umwelt
Reisen an die deutschen Küsten der Nord- und Ostsee sind das ganze Jahr über beliebt. Bei hohen Temperaturen findet man die nötige Abkühlung im Meer, bei weniger sommerlichem Wetter laden die Strände immerhin zu ausgiebigen Spaziergängen am Wasser ein, bei denen man mit den nackten Füßen durch die heranbrausende Gischt laufen kann. Manchmal spaziert man durch ganze Teppiche des weißen oder gelblichen Meeresschaums.
Dieser bildet sich durch die Wellenbewegung des Wassers und besteht aus Rückständen einer Alge. Leider mischen sich in den Meeresschaum aber immer wieder auch gefährliche chemische Verbindungen. Die Umweltorganisation Greenpeace hat Messungen vorgenommen und eine hohe Belastung festgestellt.
PFAS-Grenzwert an deutschen Küsten tausendfach überschritten
Gefunden wurden sogenannte PFAS-Chemikalien, mit denen die Gischt an den deutschen Küsten verunreinigt ist. Im November und Januar nahm Greenpeace neun Proben auf Norderney, Sylt, in Sankt Peter-Ording, Boltenhagen und Kühlungsborn.
Deutsche Behörden haben zwar keine Grenzwerte für die Konzentration von PFAS in Badegewässern festgelegt, die Behörden in Dänemark jedoch schon – und der hier festgelegte Wert von 40 Nanogramm pro Liter wurde enorm überschritten. Die Umweltorganisation fand Werte von bis zu 160.000 Nanogramm. Alle Proben lägen zwischen 290-fach und 3777-fach über dem vom Nachbarland gesetzten Grenzwert.
Aus der Gruppe der PFAS-Chemikalien sind viele nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit. Manche stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein.
Obwohl es Alternativen gäbe, findet sich PFAS in ganz alltäglichen Produkten, zum Beispiel in Lebensmittelverpackungen wie Pizzakartons, in Teppichböden oder in Sport- und Outdoorbekleidung, schreibt Greenpeace.
Greenpeace warnt vor Kontakt mit Meeresschaum
Sie gelangen bei der Verarbeitung durch das Abwasser in Flüsse und verteilt sich von hier aus weiter ins Meer und landet so schließlich auch am Strand. Eine gesundheitliche Gefährdung bei Kontakt sei nicht auszuschließen. Greenpeace warnt deshalb eindringlich vor Kontakt mit dem kontaminierten Meeresschaum.
Dass PFAS in der Gischt gefunden wurde bedeutet, dass Menschen den Chemikalien im höheren Maße ausgesetzt sind, "da der Schaum direkt mit der Haut in Berührung kommen, als Aerosol eingeatmet oder sogar versehentlich verschluckt werden kann", sagt Untersuchungsleiter Julios Kontchou gegenüber dem SWR. Das gelte insbesondere für Kinder, die damit spielen. Der Experte rät daher Strandbesucher:innen, den Kontakt zu vermeiden und auch bei Kindern und Haustieren darauf zu achten.
Greenpeace verlangt außerdem, dass auch die deutschen Behörden die Menschen vor PFAS im Meeresschaum warnen. "Wie in den Nachbarländern sollten die Behörden dazu auffordern, nach dem Kontakt mit Meeresschaum die betroffenen Hautstellen mit klarem Wasser gründlich abzuwaschen", sagt Ökotoxikologe Julios Kontchou mit Blick auf das Vorgehen der Behörden in Dänemark und den Niederlanden.
Das Bundesumweltministerium erklärte auf Anfrage des Senders, sich der Problematik bewusst zu sein und eine Beschränkung von PFAS "intensiv" vorzubereiten.
Dass es in Japan schneit, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Viele dürften das Bild des schneebedeckten Mount Fujis kennen und gerade in den nördlicheren Teilen des Landes gehört Schnee dazu. Jeden Winter gibt es beispielsweise das Sapporo-Schneefestival, bei dem gigantische Schneeskulpturen gebaut werden.