Nachhaltigkeit
Klima & Umwelt

Supermarkt: Obstbauern um Kirschernte besorgt – Fäulnis und Pilzbefall

ARCHIV - 09.07.2021, Hessen, Witzenhausen: Kirschen h
Zu viel Nässe setzt den Kirschen zu.Bild: dpa / Swen Pförtner
Klima & Umwelt

Kirschen: Obstbauern sorgen sich wegen Dauerregen um Ernte-Einbußen

Die Erdbeersaison ist bereits im vollen Gang und nun werden auch die ersten Kirschen geerntet. Wegen des Regens der vergangenen Tage machen sich einige Bauern allerdings Sorgen um die Ernte.
10.06.2025, 16:2010.06.2025, 16:20
Mehr «Nachhaltigkeit»

Das Frühjahr in Deutschland war insgesamt deutlich zu trocken. Von März bis Mai fiel in vielen Regionen deutlich weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel; der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass es seit 1881 in Deutschland nur zweimal zwischen Anfang März und Ende Mai weniger regnete als 2025: in den Jahren 1893 und 2011.

Die Folgen waren leicht zu erkennen: An Seen und Flüssen wurden teils außergewöhnlich niedrige Wasserstände gemessen, die Waldbrandgefahr stieg mancherorts deutlich an und viele Landwirt:innen hatten mit staubtrockenen Feldern zu kämpfen.

Zu Beginn des meteorologischen Sommers zeigte sich das Wetter zuletzt von seiner wechselhaften Seite. An den ersten Juni-Tagen wechselten sich vielerorts Sonne, dichte Wolken und Regen ab. Über einige Regionen zogen sogar schwere Unwetter; dort blieb nicht viel trocken.

Kirschbauer wegen anhaltender Nässe besorgt

Und genau diese Nässe scheint nun einigen Obstbauern Sorgen zu bereiten. Denn auch wenn den Pflanzen etwas Wasser nach der lang anhaltenden Trockenheit wohl guttun wird, kann es im Fall von Kirschen einige Nachteile mit sich bringen. In der Woche vor Pfingsten sei innerhalb von drei Tagen bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, wie Obstbauer Stefan Schmidt dem SWR berichtete. Das sei mehr Niederschlag gewesen als sonst in zwei Monaten falle.

Schmidt baut in Königschaffhausen am Kaiserstuhl Kirschen auf insgesamt sieben Hektar an. Einige Sorten habe er schon geerntet, aber ein Teil von ihnen hänge immer noch an den Bäumen. Und aufgrund des Regens ist ein Teil der Früchte so dunkel und weich geworden, dass er sie nicht mehr an den Großhandel weiterverkaufen kann. "Schön ist das nicht", meint der Obstbauer. Die brauchbare Ware will er aber noch im Hofladen anbieten.

Martin Sommer, ebenfalls Kirschen-Erzeuger, berichtet dem SWR, dass er bereits die Hälfte der frühen Kirschensorten abgeerntet habe. Davon seien etwa 100 Kilogramm durch den vielen Regen kaputtgegangen.

Warum die Nässe für Kirschen so fatal ist

Aber warum ist der Regen überhaupt so problematisch für die roten Früchte? "Wenn die Kirsche reif ist und in der Stielgrube Wasser stehenbleibt, nimmt sie die Feuchtigkeit auf – die Haut platzt", erklärt Schmidt. Durch die Risse sind die Kirschen dann anfälliger für Fäulnis oder Pilzbefall.

Aber komplett ohne Regen geht es natürlich auch nicht. Falls die Kirschbäume nämlich zu wenig Wasser abbekommen, bleiben die Früchte klein und hart. "Regen in der Kirschernte ist eine Hassliebe", meint Schmidt. Ein kurzes Gewitter ist aus seiner Sicht jedoch oft besser als stunden- oder tagelanger Regen, weil die Früchte dann schneller trocknen.

Direkt den Mut verlieren, muss Schmidt aber nicht, denn die Saison hat gerade erst begonnen. Insgesamt dauere die Kirschenzeit sechs bis sieben Wochen, in einer Woche regne es immer, meint er.

(mit Material von dpa)

Erdbeere schimmelt: Kann ich den Rest in der Packung noch essen?
Erdbeeren sind nicht nur lecker, sondern auch sehr anfällig. Aber muss wegen einer schimmligen Frucht gleich die ganze Packung entsorgt werden? Alle Antworten zu dem Thema gibt es hier.

Die Schale steht schon ein paar Tage herum oder vielleicht hattest du besonders großes Pech und die Kiste mit Erdbeeren, die du gekauft hast, hatte schon im Laden eine schimmlige Frucht, die du nicht gesehen hast.

Zur Story