Im Mai hat sich das Wetter bislang eher von seiner wechselhaften Seite gezeigt. In vielen Regionen begann der Monat mit milden Temperaturen und gelegentlichem Sonnenschein, doch zwischenzeitlich stellten sich unbeständige Wetterlagen mit häufigen Schauern und Gewittern ein.
Kurze Hochdruckphasen sorgten für freundliche Abschnitte, bevor kühlere Luftmassen erneut Regen und teils stürmisches Wetter brachten. Insgesamt war die erste Mai-Hälfte also eher durchwachsen, mit einem Mix aus frühlingshaften und fast herbstlich anmutenden Tagen.
Mit diesem April-Wetter geht es in der zweiten Monatshälfte wohl genauso weiter. Zu Beginn der aktuellen Woche konnten sich viele Menschen in Deutschland noch über sommerliche Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke freuen. In den kommenden Tagen dürfte es aber wieder deutlich abkühlen.
Grund dafür sind Luftmassen aus der Polarregion, die sich aus dem Norden Europas bis nach Deutschland vordringen. Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net" muss man sich deshalb vor allem im Norden des Landes wärmer anziehen, dort sollen zunächst kaum noch mehr als 15 Grad gemessen werden.
In der Mitte des Landes wird es wohl noch einige Grad wärmer werden. Aber es bleibe frisch, teilweise sogar nass und windig, berichtet Jung in der "Frankfurter Rundschau" (FR).
Für den Alpenraum sagt Jung sogar Schnee voraus, das betreffe allerdings vor allem die Regionen über 1200 Meter. In niedrigeren Lagen muss man sich demnach lediglich auf Frost einstellen; regional sinken die Temperaturen unter zehn Grad.
Zum Monatsende deuten erste Wettermodelle aber eine Trendwende an, wie Jung berichtet. Demnach könnte uns nach Christi Himmelfahrt die erste Hitzewelle des Jahres bevorstehen. Ab Freitag (30. Mai) seien Temperaturen über 30 Grad möglich, im Westen könnte das Thermometer sogar auf 35 Grad klettern.
Solche längerfristigen Wetterprognosen sind stets mit Vorsicht zu betrachten. Das Wettergeschehen ist äußerst komplex und aufgrund vieler wechselnder Faktoren, kann sich die Prognose bis zum Vatertag noch einmal ändern.
Jung verweist allerdings darauf, dass sowohl das amerikanische GFS-Modell als auch das europäische ECMWF-Modell eine starke Erwärmung um den Monatswechsel andeuten. Gut möglich also, dass nach Christi Himmelfahrt vielerorts die Freibad-Saison eingeläutet wird.
Was manche freuen wird, treibt anderen Sorgenfalten auf die Stirn. Für Ende Mai wären Temperaturen von 35 Grad außergewöhnlich hoch.
In Kombination mit der anhaltenden Trockenheit in diesem Frühjahr könnte das die Lage weiter verschärfen. Schon jetzt sind vielerorts die Böden ausgetrocknet, was sowohl Landwirt:innen zu schaffen macht als auch die Waldbrandgefahr ansteigen lässt.