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Urlaub & Klimakrise: Flüge werden turbulenter und gefährlicher

Passagierflugzeug in dramatischen Gewitterwolken, Provinz Quebec, Kanada, Nordamerika *** Passenger aircraft in Dramatic storm clouds, Province Quebec, Canada, North America Copyright: imageBROKER/Gue ...
Turbulenzen wollen die meisten Flugreisenden lieber nicht erleben.Bild: Guenther Schwermer / imago images
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Flugzeuge: Gefährliche Fallwinde nehmen zu – und sorgen für Turbulenzen

Aufgrund der Klimakrise kommt es immer häufiger zu Extremwetter-Ereignissen. Das hat auch Auswirkungen auf den Luftverkehr, wie ein australisches Forschungsteam nun herausgefunden hat.
01.07.2025, 17:5201.07.2025, 17:52
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Wenn man eines im Flugzeug nicht erleben will, dann sind es starke Turbulenzen. Zu gut kennt man nur die Bilder aus diversen Action-Streifen, in denen eine Maschine direkt durch ein Gewitter fliegt und dann ordentlich durchgerüttelt wird.

Daraufhin plumpsen in der Regel Koffer und Taschen durch die Kabine, die Sauerstoffmasken fallen herunter und Menschen fangen an zu schreien. Im Kino mag das unterhaltsam sein, im echten Leben wäre es aber wohl ein einziger Albtraum.

Generell sind Turbulenzen von Flugroute, Jahreszeit und Wetterbedingungen abhängig. Öfter davon betroffen sind Flüge über Gebirge oder solche in der Nähe von Gewittern.

Wetter ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Stichwort. Denn durch die Klimakrise nehmen Extremwetterereignisse bekanntermaßen zu. Und dazu zählen eben nicht nur Dürren und Überschwemmungen, sondern auch schwere Gewitter. Und das hat Auswirkungen auf den Flugverkehr.

"Microburst": Starke Windböen können für Turbulenzen sorgen

Wie ein australisches Forschungsteam herausgefunden hat, entstehen nämlich wegen der Klimakrise neben Gewittern auch immer mehr "Microbursts". Dabei handelt es sich um sehr starke, plötzliche Fallwinde, die innerhalb weniger Minuten auftreten und lokal stark begrenzt sind.

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Solche "Microbursts" entstehen häufig in Zusammenhang mit Gewittern, wenn kalte Luftmassen plötzlich absinken und sich am Boden ausbreiten. Diese Winde sind aus Sicht der Wissenschaftler:innen "besonders gefährlich". Sie schreiben in einem Begleitartikel zur Studie:

"Diese 'Microbursts' können plötzliche Änderungen in Windgeschwindigkeit und -richtung verursachen, wodurch Turbulenzen entstehen, die das Flugzeug abrupt in alle Richtungen – sowohl horizontal als auch vertikal – bewegen."

Im Jahr 2016 sei am Flughafen Brisbane ein Fallwind mit einer Geschwindigkeit von 157 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Drei Flugzeuge sind den Forscher:innen zufolge damals erheblich beschädigt worden.

Das Online-Portal "Reisereporter" berichtet zudem vom Delta-Flug 191 im Jahr 1985. Nachdem die Maschine in einen "Microburst" über dem Flughafen Dallas geraten war, stürzte sie ab. Über 130 Menschen kamen ums Leben.

Wetter-Gefahr: Besonders kleine Flugzeuge betroffen

Angesichts des sich immer weiter erwärmenden Klimas halten die Wissenschaftler:innen die starken Böen für "zunehmend problematisch", insbesondere beim Abheben und Landen der Maschinen.

"Kleine Regionalflugzeuge mit vier bis 50 Sitzplätzen sind diesen extremen Böen besonders schutzlos ausgeliefert", zitiert "Reisereporter" die Forschenden. Aber auch Flughäfen wie Sydney oder Brisbane müssten sich auf die Zunahme von Turbulenzen einstellen.

Generell seien alle Regionen betroffen, "wo atmosphärische Feuchtigkeit aus warmen Ozeanen über Land geleitet werden kann". Zurzeit seien "Microbursts" aufgrund ihrer geringen Größe noch schwer vorherzusagen.

Durch maschinelles Lernen mit Künstlicher Intelligenz versuchen die Wissenschaftler:innen aber mehr über das Phänomen herauszufinden. Mithilfe von Algorithmen und statistischen Modellen sollen Muster identifiziert werden, sodass sich künftig zuverlässigere Vorhersagen treffen lassen.

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