
Traditionell wird in England jedes Jahr am 23. April an den Schutzheiligen Georg erinnert. (Symbolbild aus 2024)Bild: imago images / Geoffrey Swaine
Panorama
23.04.2025, 13:3523.04.2025, 13:35
Jedes Land hat seine Nationalmythen – und meist einen Feiertag, an dem sie gefeiert werden. In England ist das der St. George's Day, zu Ehren des Schutzheiligen Georg. Der Tag fällt traditionell auf den 23. April. Dieses Jahr ist das jedoch anders.
Die Church of England hat den Feiertag kurzerhand verschoben – und das ist laut mehreren Berichten so still passiert, dass es viele erst am Morgen des eigentlich gedachten Feiertags erfahren haben.
Kirchliche Regeln sind Grund für Verschiebung vom St. George's Day
Statt am 23. April wird der St. George's Day 2025 am 28. April gefeiert. So soll laut Kirche nicht mit einer jahrhundertealten Tradition gebrochen werden.
Der Grund liegt in den kirchlichen Regeln: Fällt der Gedenktag eines Heiligen in die Karwoche oder in die Woche nach Ostern, wird er automatisch verschoben – konkret auf den Montag nach dem zweiten Sonntag der Osterzeit. Das trifft dieses Jahr auf den St. George's Day zu.
"Wenn der Georgs- oder Markus-Tag zwischen Palmsonntag und dem zweiten Ostersonntag liegt, wird der Georgstag auf den Montag, der Markustag auf den Dienstag danach verlegt", heißt es offiziell von der Church of England.
Für eingefleischte Fans des Feiertags – und das sind in England nicht wenige – war das eine Überraschung. 2019 war der Tag zuletzt verschoben worden. Damals blamierten sich mehrere Politiker:innen mit Glückwünschen am falschen Datum.
Unter ihnen: Theresa May und Londons Bürgermeister Sadiq Khan. Ein Kirchenhistoriker bezeichnete die damalige Verwirrung als "ein Zeichen religiöser Ahnungslosigkeit" der politischen Klasse.
Trotz Verschiebung hissten Städte in England die Flagge
Ganz unabhängig vom korrekten Datum: In vielen Städten war die englische Flagge am 23. April dennoch zu sehen. In Nottingham wehte laut "Daily Mail" wie jedes Jahr ein riesiges St-George-Banner über dem Council House am Old Market Square. In London fanden bereits am 21. April Feierlichkeiten statt – also noch vor dem eigentlichen Datum. Eine Art kulturelle Verwirrung war in England also sehr wohl ersichtlich.
Auch Premierminister Sir Keir Starmer nutzte die Gelegenheit, um über die Bedeutung des Tages und der englischen Identität bei einem Empfang in der Downing Street zu sprechen. Dort lobte er die Vielfalt Englands, verwies auf seine eigene Herkunft aus der Arbeiterklasse und stellte fest: "Dass sowohl ich als auch Rishi Sunak – ein englischer Hindu – Premierminister werden konnten, ist etwas, auf das wir stolz sein sollten und das wir nie als selbstverständlich ansehen dürfen."
Doch der Premier äußerte sich auch kämpferisch: "Es gibt einen nie endenden Kampf um unsere Flagge und das, was sie repräsentiert." Er erinnerte an die Fußball-EM 1996 im alten Wembley-Stadion, als die Flagge für viele ein Symbol der Einigkeit war – und kritisierte, dass sie heute zunehmend von Rechten instrumentalisiert werde.
"Es gibt Menschen, die mit der rot-weißen Flagge in der Hand – wie der Girlande da unten – Steine auf Geschäfte werfen", so Starmer. Damit spielte er auf Ausschreitungen im Zusammenhang mit den Southport-Angriffen an, die laut ihm durch rechte Desinformation im Netz befeuert wurden.
Er erinnerte an die Reaktionen nach den Unruhen: "Menschen kamen am Morgen danach mit Schaufeln, Besen und Bürsten zusammen, um ihre Nachbarschaften zu säubern. Das war zutiefst bewegend." Genau diesen Geist gelte es zu bewahren – und das Symbol der englischen Nation denen zu entreißen, die es missbrauchen wollen.
Stress, Hektik, Chaos? Es geht auch anders! Zumindest für einige Tierkreiszeichen im April.
Wenn sich jemand mit dem Thema "sich mal was gönnen" auskennt, dann Dr. Klaas Kugel, promovierter ChatGPT-Horoskopersteller, Hobby-Gönner und einziger Mensch, der jemals eine goldene Avocado bei Vollmond geopfert hat.