Der Eichen-Prozessionsspinner breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Der Grund dafür ist die Klimakrise, denn durch wärmere Temperaturen und milde Winter fühlen sich die Larven besonders wohl und können sich so unkontrolliert vermehren.
Wie es der Name schon vermuten lässt, sind Eichen-Prozessionsspinner eine Gefahr für Eichen. Ab April fressen sich die Larven durch die Blätter und schädigen die Bäume so massiv.
Aber auch für Menschen sind die Larven eine echte Gefahr, vor allem, wenn sie ab dem dritten Larvenstadium ihre sogenannten "Brennhaare" ausbilden. Typischerweise ist es ab Mai oder Juni – bald also – soweit. In den ersten Regionen wappnet man sich bereits.
Das baden-württembergische Aalen gehört etwa zu den vom Eichen-Prozessionsspinner (EPS) betroffenen Städten. Ab dem 5. Mai soll die Ausbreitung der Raupe an befallenen Stellen gezielt mit Bioziden begegnen, berichtet die "Schwäbische Post". Eine Methode, die sich bereits im vergangenen Jahr bewährt habe.
Bisher wurden die Gespinstnester, die der EPS ausbildet, in den Sommermonaten auch einfach abgesaugt; doch wegen der zunehmenden Ausbreitung sei das nicht mehr ausreichend. Und die Prognosen sagen: In diesem Jahr sollen die Raupen erneut vermehrt auftreten, heißt es im Bericht.
Auch in Fulda in Hessen bereitet man sich darauf vor. In den kommenden zwei Wochen will man hier ebenfalls biologische Mittel einsetzen, um die Ausbreitung in den Griff zu bekommen, berichtet die "Fuldaer Zeitung". Eingreifen will man an Eichen, die sich an Straßen, in öffentlichen Grünanlangen, an Spielplätzen, Fried- und Schulhöfen und an Freiflächen von Kindertagesstätten befinden.
So handhabt es laut der "Rheinischen Post" auch die Stadt Meerbusch in Nordrhein-Westfalen. Rund 1100 Eichen auf Schulhöfen, Parkanlagen, an Spielplätzen oder Radwegen stehen hier auf den Zettel.
Die gewählten Orte verwundern nicht, denn hier könnten Menschen mit dem Eichen-Prozessionsspinner begegnen.
Und der Kontakt kann ziemlich unangenehm werden, denn die "Brennhaare" enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Selbst, wenn man die Raupe nicht direkt berührt, kann man mit den Haaren in Kontakt kommen – durch den Wind können sie weit getragen werden.
Die "Brennhaare" können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, unter anderem Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen.
Wenn man doch mit ihnen in Kontakt gekommen ist, sollte man schnell handeln. Das bedeutet: duschen und Haarewaschen, Kleidung wechseln und waschen und sich bei Hautausschlag, Atemnot oder anderen allergischen Reaktionen in ärztliche Behandlung begeben.