Die Freude im Fanlager des FC Bayern war riesig, als die Münchner am Valentinstag die Vertragsverlängerung mit Jamal Musiala verkündeten. "He is Him", titelte der FCB auf diversen Kanälen, während der Youngster freudestrahlend ein Trikot mit der Aufschrift 2030 in die Kamera hielt.
"Hier, um eine Ära zu prägen", schrieben die Bayern zusätzlich auf X. Das war und ist der eindringliche Wunsch von allen, die es mit dem FCB halten: Fans, Verantwortliche und wohl auch Musiala selbst.
Und doch hat sich der 22-Jährige übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Hintertürchen offen gehalten, um diese Ära vorzeitig zu beenden. Er besitzt dem Vernehmen nach eine Ausstiegsklausel.
So berichtet etwa "Bild", dass die Klausel ab dem Sommer 2028 gezogen werden kann. Ein abnehmender Verein müsste dann 175 Millionen nach München überweisen. Ein Jahr später würde Musiala bei einem Jahr Restvertrag immerhin noch 100 Millionen Euro kosten.
Der Aufschrei war groß, als schon vor der Unterschrift Musialas die Forderung nach einer solchen Exit-Option bekannt geworden war. Eine Ausstiegsklausel? Beim FC Bayern? Ein Tabubruch!
Tatsächlich wird aber mehr und mehr klar, warum sich der DFB-Star diese Option hat zusichern lassen. Einerseits als persönliche Absicherung, die Bayern kommen immerhin aus sportlich durchwachsenen Jahren. In den vergangenen vier Spielzeiten kamen die Münchner nur einmal über das Viertelfinale der Champions League hinaus, blieben in der Vorsaison gar gänzlich ohne Titel.
Zudem ist die Ausstiegsklausel im FCB-Kosmos offenbar schon längst kein Tabubegriff mehr. Denn wie die "Bild"-Reporter Christian Falk und Tobias Altschäffl im Podcast "Bayern Insider" enthüllen, besitzen mit Min-jae Kim und Dayot Upamecano auch zwei weitere Bayern-Stars eine Ausstiegsklausel.
Für Kim müsste ein interessierter Klub demnach 110 Millionen Euro auf den Tisch legen, für Upamecano sogar 120 Millionen Euro.
Der FC Bayern würde für seine aktuelle Stamminnenverteidigung also 230 Millionen Euro kassieren. Damit wäre das Duo in Summe sogar etwas teurer als Neymar, der 2017 für die Weltrekordsumme von 222 Millionen Euro von Barcelona nach Paris gewechselt ist.
"Ich glaube nicht, dass es passieren wird", schätzte Altschäffl die Lage bei Kim ein. Auch bei Upamecano werde "höchstwahrscheinlich niemand diese Klausel ziehen".
Stattdessen sollen Klub und Verteidiger derzeit über einen neuen Vertrag verhandeln. Die Klausel könnte dann aber erneut ihren Weg ins Arbeitspapier finden.
Bereits vor einigen Wochen hatte die "Sport Bild" berichtet, dass auch Harry Kane eine Ausstiegsklausel besitzt, um 2025 oder 2026 nach England zurückzukehren. In diesem Jahr sei die Option zwar bereits verstrichen, Falk aber hielt in der aktuellen Podcastfolge treffend fest: "Der Mythos, es gibt keine Ausstiegsklauseln beim FC Bayern, ist endgültig Geschichte. Es gibt eine ganze Menge davon."