Nach außen präsentiert sich der FC Bayern wie gewohnt souverän. Doch hinter den Kulissen ist die Ruhe längst einer spürbaren Anspannung gewichen. Der Grund: die Zukunft von Offensivspieler Leroy Sané. Eigentlich schien eine Vertragsverlängerung bis 2028 so gut wie fix, mündlich soll sie bereits vereinbart gewesen sein, die Eckdaten abgestimmt. Doch dann kam alles anders.
Mit dem Wechsel zu Star-Berater Pini Zahavi hat Sané dem Prozess eine neue Richtung gegeben. Zahavi ist in München kein gern gesehener Name mehr, seit er den Abschied von David Alaba maßgeblich vorangetrieben hatte.
In der Bayern-Führung wird sein Einfluss kritisch beäugt. Zwar betonte Präsident Herbert Hainer in der "Bild": "Wir kümmern uns um den Menschen Sané, nicht um den Berater." Doch intern wächst die Nervosität, zumal auch Unmut über den abrupten Richtungswechsel laut geworden ist.
Der Klub hat Sané seit Wochen ein unterschriftsreifes Angebot vorgelegt. Das berichtet "Sport1". Doch der Spieler zögert. Die Verantwortlichen interpretieren dies als Zeichen innerer Unentschlossenheit. Offenbar ist sich der Nationalspieler selbst nicht sicher, welchen Weg er einschlagen möchte. Dass ihm Zahavi im Hintergrund einen noch lukrativeren Vertrag in Aussicht gestellt haben soll, verschärft die Lage zusätzlich.
Die Bayern-Spitze will sich auf kein Pokerspiel einlassen. Sportvorstand Max Eberl hat Sané nach Informationen von "Sport1" bereits klargemacht, dass das vorliegende Angebot nicht nachgebessert wird. Auch Sportdirektor Christoph Freund erklärte: "Wir haben mit Pini Zahavi jetzt bisher nicht verhandelt oder gesprochen. Das werden wir sehen."
Während sich die Verhandlungen in München in die Länge ziehen, prüfen Sanés neue Berater Alternativen in der Premier League. Kontakte zu Arsenal und Chelsea wurden geknüpft, doch auch dort überwiegt die Skepsis. Bei Chelsea ist man zunehmend auf junge Spieler fokussiert, bei Arsenal zeigt sich Trainer Mikel Arteta laut "Sport1" zurückhaltend.
Ein Wechsel nach London wäre für Sané nicht nur sportlich reizvoll. Auch seine Lebensgefährtin Candice Brook soll mit München nie wirklich warm geworden sein. Die britische Hauptstadt erscheint ihr als deutlich attraktivere Perspektive.
Der FC Bayern steht nun vor einer unangenehmen Entscheidung. Die Vertragsverlängerung, die fast schon unterschriftsreif war, ist zur offenen Frage geworden. In München fragt man sich längst, ob man sich auf Sané noch verlassen kann. Oder ob es klüger wäre, ihn ziehen zu lassen, bevor es am Ende für beide Seiten ungemütlich wird.