
Gladbachs Abwehrchef Ko Itakura stand bisher in jeder Pflichtspielminute auf dem Platz. Bild: dpa / Jan Woitas
Bundesliga
Die Saison von Borussia Mönchengladbach ist bisher ein großes Auf und Ab. Trainer Gerardo Seoane stand bereits kurz vor dem Rauswurf, doch dann startete der Schweizer mit seiner Mannschaft eine Serie von fünf Bundesligaspielen ohne Niederlage und ist weiterhin in Amt.
Passend zur Gladbacher Saison: Der Verein kann seinen Ergebnisfluch weiterhin nicht besiegen. Seit zweieinhalb Jahren haben die Fohlen keine zwei Spiele in Folge mehr gewonnen.
Immerhin gehört Gladbach in dieser Saison bislang nicht mehr zu den Schießbuden der Liga. Stellten sie am Ende der vergangenen Saison mit 67 Gegentoren noch die drittschlechteste Abwehr, sind 17 Gegentreffer nach zwölf Spielen Bundesliga-Durchschnitt.
Ein Grund dafür ist die große Konstante in der Innenverteidigung: Ko Itakura. Der Japaner stand in allen Spielen über die komplette Zeit auf dem Platz. Doch es ist fraglich, ob der Abwehrchef über den Sommer hinaus am Niederrhein bleibt oder die Mannschaft bereits im Winter verlässt.
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Itakura-Verbleib in Gladbach wird enorm schwierig
Sportchef Roland Virkus bezeichnete den 27-Jährigen unlängst als einen "Fixpunkt" der Mannschaft. Daher würde er den Vertrag des Verteidigers, der im Sommer 2026 ausläuft, auch gern langfristig verlängern. Der Spieler und sein Management seien laut "kicker" bereits informiert worden, dass die Borussia mit ihm weiterarbeiten möchte und auch der Spieler selbst soll sich am Niederrhein wohlfühlen.
Dennoch ist die Verlängerung kein Selbstläufer. Denn Itakura wird laut des "kicker" von vielen Seiten umworben. So sollen bereits im vergangenen Sommer Champions-League-Teams wie Neapel und die PSV Eindhoven sehr interessiert gewesen sein. Die Niederländer hätten sogar deutlich mehr als die 15 Millionen Euro Marktwert als Ablöse geboten.
Und Gladbach-Boss Virkus muss wirtschaftlich denken. In den vergangenen Transferphasen hatte die Mannschaft mit Marcus Thuram, Ramy Bensebaini und Lars Stindl gleich drei Leistungsträger und Führungsspieler ablösefrei verloren.
Ein Verbleib des Japaners wird noch dadurch erschwert, dass die Borussia sein Gehalt, das aktuell bei vier Millionen Euro liegen soll, deutlich erhöhen müsste. Sollte sich Itakura daher für einen Abgang entscheiden, wird er definitiv im Sommer verkauft, um nicht erneut eine Ablösesumme zu verpassen.
Gladbach-Trainer Seoane sieht keinen "akuten Bedarf" für Transfers
Selbst ein vorzeitiger Abgang im Winter sei laut "kicker" nicht ausgeschlossen, wenn "horrend gutes Angebot" eintrifft und der Spieler selbst einen Wechsel anstrebt.
Dann müsste die Borussia auch personell noch einmal nachlegen. Denn mit Marvin Friedrich, Nico Elvedi und Fabio Chiarodia befinden sich nur drei weitere Innenverteidiger im Kader.
Trainer Gerardo Seoane betonte auf einer Pressekonferenz am Freitagvormittag, dass man sich seit Saisonbeginn bewusst sei, dass die Personallage "knapp" sei. "Wir sind aber bisher ohne große Verletzungssorgen gut durch die Saison gekommen."
Zudem sprach er über mögliche Wintertransfers und dass es "zukunftsmäßig" Personalien gäbe, die man weiter verfolge. "Es wird irgendwann auch bei uns Veränderungen geben, dass ein Spieler vielleicht wechselt. Man muss sowieso vorbereitet sein, aber akuten Bedarf sehe ich nicht, solange wir von der numerischen Anzahl so viele gesunde Spieler haben."
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