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FC Bayern: TV-Experte Stefan Effenberg bemängelt fehlenden Kampfgeist

Thomas M
Das lief nicht rund: Thomas Müller (links) und Michael Olise bei der Niederlage in Mainz. Bild: imago images / Steinsiek.ch
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FC Bayern: Stefan Effenberg bemängelt fehlenden Kampfgeist

15.12.2024, 16:35
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Vor wenigen Wochen schien die Welt beim FC Bayern noch in Ordnung zu sein. Nach Jahren der Unbeständigkeit und der ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren traten die Münchner unter dem neuen Coach Vincent Kompany wieder "bayernlike" auf und dominierten ihre Gegner nach Belieben.

Ehrenpräsident Uli Hoeneß lehnte sich Ende November gar schon mit einer Titelprognose weit aus dem Fenster: "Was ich zusagen kann, ist die deutsche Meisterschaft", sagte der Bayern-Patron gewohnt großspurig.

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Knapp drei Wochen später steht das frühe Pokalaus im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen zu Buche. Mit Blick auf die Bundesligatabelle hätte Hoeneß außerdem allen Grund, sein Titelversprechen zumindest einzuschränken. Denn nach der ersten Saisonniederlage gegen den FSV Mainz 05 (1:2) ist Verfolger Leverkusen auf vier Punkte herangerückt.

Bayernlegende Stefan Effenberg zeigt sich vom Auftritt der Bayern in Mainz wenig begeistert. Er spricht der Mannschaft den Kampfgeist ab.

16.10.2022, Fussball 1. Bundesliga 2022/2023, 10.Spieltag, FC Bayern München - SC Freiburg, in der Allianz-Arena München. Stefan Effenberg ***DFL and DFB regulations prohibit any use of photographs as ...
Stefan Effenberg war vom FC Bayern gegen Mainz wenig angetan. Bild: IMAGO images / MIS

FC Bayern: Stefan Effenberg kritisiert "Schönspielerei"

In der Fußballtalkshow "Doppelpass" ordnet der "Sport1"-Experte den Auftritt des FC Bayern in Mainz so ein: "Das sind die schmutzigen Spiele und die musst du annehmen", meint Effenberg. Die Mainzer hätten es genau auf so ein "dreckiges Spiel" angelegt. "Das geht nicht nur mit Pressing und Schönspielerei", mahnt er. "Den Kampf muss man annehmen, das haben sie nicht gemacht", betont Effenberg.

Die Bayern dürften nach der ersten Saisonniederlage nicht zum Alltag übergehen. Beim letzten Spiel des Jahres gegen RB Leipzig am Freitagabend "müssen die drei Punkte aufs Konto, dann kann man ruhig Weihnachten feiern. Sonst haben wir wieder viel zum Diskutieren", betont "Effe".

Der ehemalige Bayernprofi schaltet sich auch in die Diskussion um eine mögliche Verpflichtung eines Ersatzes für Harry Kane in der Winterpause ein. Von derlei Gedankenspielen hält der 56-Jährige wenig. "Das Winterfenster ist kein Fenster für den FC Bayern, um einzukaufen. Da kannst du nicht groß zuschlagen."

Ein "guter Backup" für den englischen Stürmer wäre zwar "nett gewesen", meint Effenberg. "Aber das sind Unterschiedsspieler, die kann man nicht ersetzen." Viel wichtiger als etwaige Wintertransfers sei "das letzte Spiel zu gewinnen, dann in die kurze Pause zu gehen, dann alle wieder zurückzuholen, die verletzt sind." So könne man mit "hundert Prozent und vollem Kader" in die Rückrunde gehen.

Einen weiteren Ausfall Kanes im weiteren Saisonverlauf wertet Effenberg "im Hinblick auf alle Ziele" des FC Bayern als "gravierende Schwächung". Mit einem fitten Kane sieht er den Rekordmeister um einen großen Titel mitspielen: "Dann hat Bayern München auch die Chance, die Champions League zu gewinnen", glaubt er.

Effenberg kommentiert auch Hoeneß' möglicherweise ein wenig voreilig ausgesprochene "Meisterschaftsgarantie": "Er war der festen Überzeugung, als er das gesagt hat, er ist nach wie vor der festen Überzeugung", glaubt Effenberg. Mit Blick auf den ausgedünnten Kader ist sich der TV-Experte sicher: "Wenn im Januar wieder alle an Bord sind, geht die Meisterschaft nur über den FC Bayern."

Schalke 04: Neuzugang Barkok mit ehrlichen Worten über Kapitän Karaman

Dass Aymen Barkok in der Rückrunde für Schalke 04 auflaufen wird, war selbst für den 25-Jährigen überraschend. Am letzten Tag der Winter-Transferperiode unterschrieb er auf den letzten Drücker einen Vertrag bis zum Saisonende. "Der erste Anruf kam um 11 Uhr morgens, keine acht Stunden später war alles unter Dach und Fach", erklärte Barkok in einem Interview auf der Vereins-Webseite. Seinen Vertrag bei Mainz 05 hatte er aufgelöst, um ablösefrei wechseln zu können.

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