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Leverkusen ist Meister: Wegen Platzsturm könnte trotzdem DFL-Strafe drohen

14.04.2024, Nordrhein-Westfalen, Leverkusen: Fu
Die Leverkusen-Fans konnten ihre Emotionen nicht zurückhalten, stürmten noch vor Abpfiff des Spiels den Platz.Bild: dpa / David Inderlied
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Platzsturm vor Abpfiff: Bestraft DFL jetzt Meister Bayer Leverkusen?

15.04.2024, 14:16
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Die lange Dominanz der Bayern ist gebrochen. Nach elf Bundesliga-Titeln in Folge gibt es seit Sonntag mit Bayer Leverkusen einen neuen Deutschen Meister. Die Werkself holte zudem zum ersten Mal in ihrer Geschichte diesen Titel. Das sorgte bei den Fans für ganz besondere Emotionen.

Schon nach dem 4:0 in der 83. Minute über Werder Bremen kannten einige Leverkusen-Fans kein Halten, stürmten vereinzelt den Platz. Das führte zu solch kuriosen Bildern, dass Torschütze Florian Wirtz nur kurzzeitig seinen Treffer bejubelte und danach mehr darauf konzentriert war, die Fans zu beruhigen und auf ihre Plätze zurückzuschicken.

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Nach wenigen Minuten konnte die Partie fortgeführt werden. Vorerst. Denn nach dem 5:0, das zeitgleich auch der Endstand sein sollte, wiederholte sich die Chose erneut. Mit dem Unterschied, dass viel mehr Fans den Rasen stürmten, sich die Profis schnell von Menschentrauben umgeben sahen.

Später sagte Leverkusens Torhüter und Kapitän, Lukáš Hrádecký, im Interview mit Sport1, dass er schon fast Angst gehabt hatte, dass Schiedsrichter Harm Osmers das Spiel abbrechen würde. Letztlich pfiff Osmers die Partie aber im Jubel übers fünfte Tor ab. "Das war das richtige Gefühl und ist vernünftig", befand Hradecky. "Man hat gesehen, dass der Platzsturm erwartet wurde. Wir wurden auch gewarnt und waren ziemlich schnell in der Kabine." Es verlief also alles glimpflich.

Leverkusen droht Strafe für Platzsturm

Rein sportlich hätte es vermutlich sowieso nichts mehr geändert. Leverkusen hätte sich den Sieg nicht mehr nehmen lassen und feierte in der Nacht zu Montag verdient die erste Deutsche Meisterschaft der Klubgeschichte.

Trotzdem könnte dem Verein nun eine Strafe drohen. Denn in der Spielordnung der Deutschen Fußball Liga (DFL) heißt es unter anderem, dass sich niemand am Spielfeldrand oder hinter den Toren aufhalten dürfe. Außerdem muss der Heimklub die Sicherheit der Spieler garantieren. Gerade bei einem Platzsturm kann das aber nicht definitiv gegeben sein.

Allein laut Regelwerk dürfte Leverkusen also mit einer Strafe rechnen. In vergleichbaren Fällen hatte beispielsweise Werder Bremen eine Geldstrafe von 18.000 Euro erhalten. Die Bremer Fans hatten nach dem Bundesliga-Aufstieg im vergangenen Sommer den Platz gestürmt. Ähnliche Bilder hat es auch am 34. Spieltag 2022 in Stuttgart gegeben. Damals hat der VfB gegen Köln den Klassenerhalt gesichert. Die Fans stürmten auch hier in Ekstase auf den Platz. Die Strafe betrug da 15.000 Euro.

Allerdings könnte die Geldstrafe für den Platzsturm nicht die einzige für Leverkusen bleiben. Denn die Fans brannten auch Pyrotechnik ab, was ebenfalls nicht den Regeln der DFL entspricht. Die Bremer mussten damals beim Aufstieg zusätzlich zur Platzsturmstrafe noch 22.800 Euro für den Einsatz von Pyrotechnik zahlen.

Schweinsteiger ärgert sich über Detail bei Neuer-Rot – auch Kroos reagiert

Noch auf dem Feld entschuldigte sich Manuel Neuer bei einigen Teamkollegen. Mit seinem Platzverweis in der 17. Minute im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen nach Foulspiel an Jeremie Frimpong erschwerte er seinem Team ein Weiterkommen ungemein.

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