Das letzte Mal, dass der FC Bayern nicht Deutscher Meister wurde, ist mittlerweile elf Jahre her. Und Roman Weidenfeller hatte damals einen enorm großen Anteil am Sturz der Bayern.
Der Torhüter war ein entscheidender Faktor bei den letzten beiden Meisterschaften von Borussia Dortmund in den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12. In diesem Jahr könnte es wieder so weit sein. Der BVB steht fünf Spieltage vor dem Ende der Saison mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Bayern an der Tabellenspitze.
"Ich bin vom Titel überzeugt. Das Zeichen, das die Mannschaft nach dem enttäuschenden 3:3 in Stuttgart gesetzt hat, war topseriös – nicht nur an die Menschen in Dortmund, sondern an die ganze Liga", sagt der Ex-Keeper der "Sport Bild" mit Blick auf den 4:0-Sieg des BVB am vergangenen Wochenende gegen Frankfurt.
In den verbleibenden fünf Spielen gegen Bochum, Wolfsburg, Gladbach, Augsburg und Mainz haben es die Borussen nun selbst in der Hand, am Ende ganz oben zu stehen.
Daher bezeichnet Weidenfeller alle Partien auch als "Endspiele, die der BVB aus meiner Sicht alle gewinnen muss", auch wenn dies nicht leicht werde. Ausrutscher dürfe es zum jetzigen Zeitpunkt der Saison aber nicht mehr geben. Die Angst vor möglichen Patzern dürfe "in den Köpfen der Spieler keine Rolle spielen".
Dass es tatsächlich mit dem lang ersehnten Meistertitel klappen könnte, liegt laut des Weltmeisters von 2014 an zwei Spielern, die auch im Saisonendspurt von entscheidender Bedeutung werden dürften: Torhüter Gregor Kobel und Angreifer Donyell Malen.
"Es ist unglaublich, wie Donyell in den letzten Spielen knipst. Ich freue mich extrem für den Jungen. Vor allem, weil ich immer wieder gehört habe, dass er während des Trainings aus jeder Position das Tor trifft", erzählt Weidenfeller über den Niederländer.
Allein in den vergangenen fünf Spielen kommt er auf sechs Tore und drei Vorlagen. Zuvor war ihm in der kompletten Spielzeit nur ein Treffer gelungen.
Zudem lobt Weidenfeller die Entwicklung von Gregor Kobel und bezeichnet sie als "Wahnsinn". Besonders imponierte dem 42-Jährigen, wie Kobel seinen Patzer bei der 2:4-Niederlage gegen den FC Bayern verarbeitete, als er bei einem Klärungsversuch den Ball nicht traf und dieser ins Tor kullerte.
"Es ist eine unfassbare Qualität, nach seinem Fehler in München so zurückzukommen. Der Fehler kann passieren, zwar war der Zeitpunkt ärgerlich, aber das ist menschlich. Viel wichtiger ist, dass er sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. Für mich ist er ein Gewinner-Typ", lobte Weidenfeller.
Jetzt gilt es für die gesamte Dortmunder Mannschaft, das auch in den verbleibenden fünf Spielen zu zeigen.