Was sich bereits angebahnt hatte, ist nach dem 13. Bundesliga-Spieltag nun Gewissheit. Der ewige Bayern-Verfolger Borussia Dortmund muss im Meisterschaftskampf nunmehr mit der Beobachterrolle vorliebnehmen, Bayer Leverkusen hat dem BVB den Rang abgelaufen.
Am Sonntag trennten sich beide Vereine mit einem 1:1. Überraschend war allerdings die Art und Weise, mit der der BVB in das Spiel gegangen ist. "Ich habe Dortmund noch nie so spielen sehen", sagte Leverkusens Patrick Schick. "Alle hinter dem Ball." Auch Sportdirektor Simon Rolfes zeigte sich überrascht: "Es waren in der Vergangenheit häufig offenere Spiele gegen Dortmund als heute. Aber jeder wählt halt seine Taktik."
22:6 Schüsse, 16:1 Ecken, 61 Prozent Ballbesitz. In allen Belangen war das Team von Xabi Alonso überlegen. "Ein Punkt ist nicht schlecht, aber es hätte besser sein können", befand der Leverkusen-Trainer. "Unsere Leistung war gut genug, um zu gewinnen."
Noch keine Mannschaft konnte in der laufenden Bundesliga-Spielzeit gegen Bayer Leverkusen gewinnen. Neben dem FC Bayern ist Borussia Dortmund gar das einzige Team, das ihnen ein Unentschieden abringen konnte. "Ich hatte das Gefühl, dass wir die Mannschaft waren, die am nächsten dran war", befand BVB-Trainer Edin Terzić.
Der "defensive Matchplan" wäre fast aufgegangen, es gebe aber "Kompromisse, die man eingehen muss, wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die so dominant, riskant, schnell, physisch stark, kreativ ist." Ein Kompromiss war es beispielsweise, diesmal komplett auf einen Einsatz von Donyell Malen zu verzichten.
Zum ersten Mal in der aktuellen Bundesliga-Saison blieb Malen über 90 Minuten auf der Bank, als einzigen offensiven Wechsel brachte Terzić Karim Adeyemi. Wie Sky berichtet, soll der Niederländer bereits seinen Abschied aus Dortmund planen.
Demnach sei Malen unzufrieden mit der Position, auf der er beim BVB aktuell spielen muss. Statt bevorzugt im Mittelsturm oder auf dem linken Flügel, kommt er derzeit überwiegend auf der rechten Außenbahn zum Einsatz.
Borussia Dortmund hätte Sky zufolge ebenfalls nichts dagegen, sollte Malen den Verein verlassen. Ausschlaggebend sei lediglich, dass ein Verein eine Ablösesumme von mindestens 30 Millionen Euro zu zahlen bereit wäre. Sein aktueller Vertrag ist noch bis 2026 datiert.
Donyell Malen wechselte im Sommer 2021 nach Dortmund und hatte gerade in seinem ersten Jahr mit Leistungsschwankungen zu kämpfen. Erst in der zweiten Saisonhälfte der zurückliegenden Spielzeit schaffte es der 24-Jährige, die erhoffte Leistung auf den Platz zu bringen. Richtig angekommen scheint er beim BVB aber immer noch nicht.
Erst vor wenigen Tagen hat Malen seine Berateragentur gewechselt und wird zukünftig von der Sports Entertainment Group vertreten werden. Sky-Reporter Patrick Berger erklärte: "Sebastian Kehl hat sich bereits erkundigt, was das bedeutet."