Der Bann ist gebrochen, die Erleichterung riesig: Nach drei Niederlagen in Serie und vor allem spielerisch immer schlimmeren Auftritten hat der BVB gegen Rasenballsport Leipzig einen immens wichtigen Sieg eingefahren. Beim 2:1 am Samstagabend brachen die Dortmunder nicht nur die Leipziger Serie von 19 ungeschlagenen Spielen, sondern taten das auch mit endlich wieder ordentlichem Fußball.
Neben dem Match-Plan von Trainer Nuri Şahin war das auch der individuellen Leistungssteigerung einiger Spieler zu verdanken. Maximilian Beier etwa machte mit einem Tor und einer Vorlage sein bislang bestes Spiel seit dem Wechsel von der TSG Hoffenheim zu den Schwarzgelben im Sommer.
Er scheint, endlich in Dortmund angekommen zu sein. Vor dem anstehenden Champions-League-Spiel gegen Sturm Graz am Dienstagabend musste Beier jedoch einen Seitenhieb von Mitspieler Julian Brandt hinnehmen.
Vor dem vierten Spieltag in der Champions League, an dem der BVB auf Sturm Graz aus Österreich trifft, hat der Sender Dazn ein Schnellfrage-Interview mit Spielmacher Julian Brandt geführt. Dabei ging es unter anderem auch darum, in welchem Stadion die beste Atmosphäre herrscht.
Da die klassische Antwort als BVB-Spieler natürlich das Westfalenstadion wäre, fragte Brandt zur Sicherheit: "Außer uns?" Dann überlegte er lange und schaute anscheinend zum fernab der Kamera stehenden Maximilian Beier. Daraufhin fiel Brandt zunächst einmal ein: "Hoffenheim auf jeden Fall nicht."
Bei der Antwort musste er selbst lachen und rechtfertigte den Seitenhieb: "Wenn der Maxi mich schon so anguckt."
Anschließend traf er dann doch eine überraschende Wahl und loggte die finale Antwort ein: "Werder Bremen." Als Kindheitsidol nannte Brandt passend dazu den ehemaligen Bremer Diego. Das größte Talent der Welt ist für ihn Florian Wirtz, der am meisten unterschätzte Bundesliga-Spieler sein BVB-Kollege Pascal Groß.
Am Dienstagabend können Brandt und Beier mit dem BVB den Trend aus dem Leipzig-Spiel bestätigen. Dazu kommt ihnen der vermeintlich leichtere Champions-League-Gegner Sturm Graz wohl gelegen. Gegen die letzte nominell schwächere Mannschaft in der Königsklasse, Celtic Glasgow, gewann Dortmund mit 7:1.
Andererseits hat der BVB zuletzt gegen den VfL Wolfsburg und den FC Augsburg verloren, zwei eher tiefer stehende Mannschaften. Graz, das vor dieser Saison seit 2001 nicht mehr in der Königsklasse stand, dürfte sich also in der Abwehr verschanzen und darauf setzen, dass der BVB mit dieser Spielweise einmal mehr seine Probleme hat
Ebenfalls ein Problem für Dortmund sind weiterhin die Verletzungssorgen. Brandt und Beier dürften allein schon deshalb weiter gesetzt sein, weil in der Offensive bis auf die beiden, Stürmer Serhou Guirassy und den zuletzt auf der Bank sitzenden Donyell Malen alle verletzt oder angeschlagen sind.
Auch in der Defensive herrscht Personalnot. Daher werden auch gegen Graz wohl wieder einige unerfahrene Talente aus der U23 zum Einsatz kommen.