Dass Ole Werner Werder Bremen zurück in die Bundesliga und dort in ruhiges Fahrwasser geführt hat, steht außer Frage. Am 15. Mai 2022 gelang der direkte Wiederaufstieg. Ein Erfolg, den der Verein durchaus Werner zu verdanken hat. Dementsprechend groß war das Echo auf seine Entscheidung, den zum Juni 2026 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Am Montag machten die Bremer den Rückzug öffentlich. Nur einen Tag später kommt es zur vorzeitigen Trennung. Die Klubführung um Clemens Fritz hat Werner am Dienstag mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Intern, so heißt es, soll es zwischen Werner und der Klubführung geknirscht haben – vor allem beim Thema Kaderplanung und sportliche Ambitionen. Werner wünschte sich tiefgreifendere Veränderungen, als sie im finanziellen Rahmen des Vereins möglich waren.
Die Klubführung hätte gerne weitergemacht. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr, weil wir uns eine langfristige Zusammenarbeit mit Ole weiterhin sehr gut vorstellen konnten", erklärte Clemens Fritz, der betonte, man werde sich die nötige Zeit nehmen, um über die Zukunft auf der Trainerbank zu entscheiden.
Doch zuletzt war deutlich geworden, dass der Enthusiasmus zwischen Trainer und Klub abgekühlt war. Zwar hatte Bremen bereits zu Jahresbeginn signalisiert, den Vertrag vorzeitig verlängern zu wollen, doch der Coach ließ sich Zeit – offenbar, weil er sich nicht sicher war, ob der Weg noch derselbe war.
"Entweder es müssen sich um einen Trainer herum Dinge verändern, oder irgendwann ist es an dem Punkt, wo es für alle gut ist, wenn sich auf der Position des Trainers etwas tut", hatte Werner zuletzt vielsagend erklärt.
Der Klub ist indes vorbereitet, erste Gespräche, so heißt es, wurden bereits geführt. Das Ziel sei es, "spätestens" bis Freitag einen neuen Trainer vorzustellen, erklärte Sportchef Clemens Fritz gegenüber dem "Kicker".
Fritz sei "sehr optimistisch", dass die Trainersuche schon bald zum Abschluss kommt. "Wir haben den Markt evaluiert, da ist aktuell sehr viel Bewegung drin. Wir haben für uns zwei Kandidaten festgelegt. Wir werden die bestmögliche Lösung für Werder Bremen präsentieren."
Wer genau die zwei Kandidaten sind, von denen Fritz redet, ist nicht ganz klar. Laut "Deichstube" beschäftigen sich die Bremer aber unter anderem mit folgenden Namen:
Werder Bremen muss sich also Gedanken machen. Das Ziel: Keinen Feuerwehrmann, sondern eine strategische Lösung für die Zeit nach Werner zu finden.
(Mit Material von dpa)