Mittlerweile ist die Hälfte der bisherigen Formel-1-Saison absolviert und aktuell gibt es in der Königsklasse des Motorsports nur einen einzigen Gewinner: Max Verstappen und Red Bull. Der niederländische Weltmeister setzte sich in den vergangenen acht Rennen in Folge durch und landete insgesamt nur bei zwei Rennen nicht ganz oben auf dem Podium. Beide Male siegte dafür sein Teamkollege Sergio Pérez.
Rennfahrerlegende Hans-Joachim Stuck adelt Verstappen daher schon jetzt als einen der "herausragendsten Fahrer, die die Formel 1 jemals hervorgebracht hat", erklärt er im Interview mit Eurosport.
Die nun einmonatige Sommerpause lässt aktuell aber nicht genug Raum, um die ersten zwölf Rennen einzuordnen, sondern stellt vor allem den Auftakt in die sogenannte "silly season" dar. Die Teams stellen alles, und besonders die Qualitäten ihrer Fahrer, auf den Prüfstand, und schauen, wo und wie sie sich verbessern können.
Natürlich stellt sich gerade für deutsche Fans immer die große Frage, ob Mick Schumacher in der kommenden Saison wieder ein Cockpit bekommt. Für Stuck gehört Mick definitiv in die Formel 1. Nun bleibe jedoch abzuwarten, wie Mercedes Teamchef Toto Wolff mit ihm plane. Ein weiteres Jahr als Testfahrer würde Mick aber "sicher nicht guttun", sagte der zweimalige Weltmeister im Gespräch mit Eurosport.
Stuck hofft, dass Schumacher seine Fähigkeiten noch einmal in einem konkurrenzfähigen Auto und "einem anständigen Teamchef" unter Beweis stellen darf. "Nicht wie Günther Steiner, der nicht weiß, wie man Leute führt und weiterbringt. Unter diesen Umständen hätte Mick wohl eine gute Chance."
Da es jedoch nur zehn Teams mit jeweils zwei Cockpits gibt, sind die Möglichkeiten für Schumacher begrenzt. Stuck befürwortet daher die Lösung, die Formel 1 mit weiteren Teams aufzustocken. In der Vergangenheit wehrten sich die etablierten Teams jedoch immer dagegen, da sie die Einnahmen nicht weiter teilen wollten.
Für Stuck total unverständlich, besonders wenn sich der internationale Automobilverband (Fia) dem beugen sollte. "Da frage ich mich: Haben die noch alle Tassen im Schrank? Dann fahren eben ab sofort 22 oder 24 Autos mit. Die Masse macht es doch auch cool und so hätten mehr Leute die Chance, sich zu beweisen."
Laut Fia-Präsident Mohammed Ben Sulayem haben aktuell fünf Teams ihr Interesse an einem Formel-1-Einstieg hinterlegt. Als heißester Anwärter gilt Michael Andretti mit General Motor und dessen Marke Cadillac. Er möchte ab 2026 Teil der Serie sein.
Der 72-jährige Stuck hat jedoch noch weitere Vorschläge zur Verbesserung der Rennserie. Einerseits wäre dort eine einheitliche Aerodynamik, um Geld zu sparen und das Feld ausgeglichener zu halten. Außerdem fordert er, dass die Autos ab 2024 mit synthetischen Kraftstoffen fahren:
Der bisherige Plan der Rennserie sieht das erst ab 2026 vor. Aktuell liegt der Anteil bei 10 Prozent. Außerdem spricht er sich für die Abschaffung des Safety Cars bei Regen aus, um schwere Unfälle zu vermeiden: