Die Formel-1-Teamchefs Toto Wolff (links) und Christian Horner sind Erzfeinde.Bild: IMAGO images/Eibner
Formel 1
Die Aufregung um Red-Bull-Boss Christian Horner ebbt nicht ab: Nachdem sich zuletzt bereits TV-Experte Ralf Schumacher in die Reihe der Kritiker:innen eingereiht hatte, die das Vorgehen des Rennstalls in der Causa verurteilen, hat nun auch Mercedes-Boss Toto Wolff deutliche Worte gefunden.
Zum Hintergrund: Eine Mitarbeiterin von Red Bull hatte Teamchef Christian Horner übergriffiges Verhalten vorgeworfen. RB leitete daraufhin eine interne Untersuchung ein und kam zu dem Schluss, an Horner festzuhalten.
Nach dem Sieg von Max Verstappen beim Rennen in Saudi-Arabien demonstrierte Red Bull Einheit. Bild: AP / Darko Bandic
Viele Fans und Expert:innen waren jedoch nicht überzeugt. Ralf Schumacher zum Beispiel kritisierte: "Es gab kein Statement von der Frau, es gab kein richtiges Statement von ihm. Es gab eine interne Untersuchung, aber das kann ja alles bedeuten."
Fehlende Transparenz wirft jetzt auch Mercedes-Boss Toto Wolff Red Bull vor. In einem Interview hat er zudem verraten, warum eine Eskalation des Konflikts für ihn absehbar war und was es braucht, um Max Verstappen von Red Bull zu Mercedes zu lotsen.
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Formel 1: Toto Wolff schießt gegen Red Bull
"Wir leben in einer sehr transparenten Welt. Wenn man etwas nicht sagt, wird es nur noch mehr interessant. Das führt zu mehr Fragen", sagt Toto Wolff zu "oe24". Von außen betrachtet sei die gesamte "Informationsstrategie" von Red Bull "ein bisschen verwirrend". Aus seiner Sicht, sei es heutzutage nicht mehr möglich, "alles kleinzuhalten".
Der Mercedes-Boss weist darauf hin, dass von der Personalie Horner eine Menge andere abhängen. "Wenn Horner bleibt, gibt es spannende Szenarien. Letztlich geht es um die Personalie Horner", ist sich Wolff sicher.
Medienberichten zufolge sollen dann neben Sportberater Helmut Marko auch Technikchef Adrian Newey und Star-Pilot Max Verstappen vor einem Red-Bull-Abgang stehen. Horner, der lange die Rückendeckung der thailändischen Mehrheitseigner hatte, soll sich mit allen Genannten überworfen haben. Vor allem Verstappens Vater Jos drängt angeblich auf einen Rausschmiss von Horner.
Formel 1: Toto Wolff flirtet offen mit Max Verstappen
Das Mercedes-Interesse an Max Verstappen hatte Wolff bereits zuvor offen kommuniziert. Nun erneuerte der Österreicher seine Aussage: "Jedes Team würde Max gern nehmen, weil er der stärkste Fahrer ist, ist doch logisch." Damit das aber Realität wird, müsse Mercedes erstmal wieder ein siegfähiges Auto haben. Dann "könnte Mercedes eine echte Alternative für Max werden", sagt Wolff.
Sogar eine Verpflichtung von Adrian Newey, der als Mastermind hinter dem seit Jahren überlegenen Rennauto von Red Bull gilt, schließt Wolff nicht aus. "In diesem verrückten Karussell ist immer alles möglich, ich würde überhaupt nichts ausschließen", erklärt er.
Adrian Newey (links) und Helmut Marko (rechts) sind neben Christian Horner die Gesichter des Erfolgs von Red Bull.Bild: IMAGO/Motorsport Images
Und wie sieht es mit Helmut Marko aus? Wolff: "Es dreht sich alles um Max und seine Perspektiven. Um beurteilen zu können, wie wichtig Marko für Max wirklich ist, kenne ich die Dynamik zwischen den beiden zu wenig."
Dass Red Bulls Sportberater der Mentor und wichtigste Verbündete für Verstappen ist, ist kein Geheimnis. "Ich habe immer klar gesagt, dass er bleiben muss, ich kann ohne ihn nicht weitermachen", hatte Verstappen nach dem Qualifying in Saudi-Arabien gesagt.
Mit seinem Elfmetertor in der 120. Minute machte Dejan Ljubicic endgültig alles vergessen und krönte sich mit dem 2:1-Siegtreffer über Hertha BSC zum Kölner Pokalhelden. Jeglicher Spott über seine Aktion zuvor war vergessen.