Sebastian Vettel wird mit dem Ende der laufenden Formel-1-Saison auch seine Karriere als Rennfahrer beenden. Das hatte der 35-Jährige im Sommer dieses Jahres bekannt gegeben. Damit verlässt Vettel als einer der erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten die Rennstrecke.
Über sein Karriere-Ende, was er danach geplant hat und warum Stefan Raab dabei für ihn ein Vorbild ist, verrät er in einem aktuellen Interview mit dem "Spiegel".
Dabei lässt er durchblicken: Formel 1 und Rennsport ist nicht das, womit er sich in Zukunft viel beschäftigen möchte. Er sei sich nicht sicher, ob er das erste Rennen nächstes Jahr im März in Bahrain überhaupt sehen möchte. "Die Formel 1 war 16 Jahre lang mein Lebensinhalt", erzählt er in dem Interview. "Jetzt habe ich insgeheim die Erwartung an mich selbst, auch ohne Formel 1 klarzukommen – als würde ich einen Entzug machen."
Sowohl "abnabeln", als auch "dranbleiben" können schön und richtig sein, findet er. Wenn man etwas gerne gemacht habe, dürfe man daran auch hängen. Sebastian Vettel hat sich anders entschieden. Er erzählt:
Vorbilder hat er dabei auch: Menschen, denen es gelungen sei, "einfach abzutauchen und den nächsten Schritt im Leben zu gehen." Dabei hat der Formel-1-Star etwa den ehemaligen TV-Moderator Stefan Raab im Kopf. Der sei in der deutschen Fernsehlandschaft "omnipräsent", habe angekündigt, aufzuhören – "und dann war praktisch von heute auf morgen Ruhe", stellt Vettel fest.
Jetzt müsste man ihn fragen, ob er damit glücklich sei oder nicht. "Aber ich finde es zunächst einmal bewundernswert, wenn sich jemand aus der öffentlichen Beobachtung so weit löst, dass man das Gefühl hat: Der ist davon nicht abhängig geworden. Gerade im Sport ist diese Gefahr groß", erklärt Vettel.
Beruf und Privatleben trennt der 53-fache Grand-Prix-Sieger schon seit Jahren. "Ich habe keine Bilder von mir zu Hause an der Wand, keine Trophäen ausgestellt", berichtet er. "Ich habe eine Menge anderer Interessen, auf die ich mich freue. Und zu Hause mit drei Kindern wird es sowieso nie langweilig."
Ein Comeback würde der dritterfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten gerne ausschließen. "Aber das kann ich nicht", gibt er zu. "Ich wünsche ich mir allerdings, dass ich auch in zwei Jahren noch sage: Nein danke, ich brauche das Rennfahren nicht mehr."