
Lewis Hamilton wollte mit Ferrari um Siege fahren, jetzt folgt die Ernüchterung.Bild: AP / Darko Bandic
Formel 1
Lewis Hamilton kam als siebenfacher Weltmeister zu Ferrari und wollte mit dem italienischen Rennstall wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Bislang ist daraus nichts geworden. Nun steht er in der Kritik.
26.04.2025, 10:2926.04.2025, 10:29
Noch vor wenigen Monaten galt Lewis Hamiltons Wechsel zu Ferrari als einer der spektakulärsten Transfers in der Geschichte der Formel 1. Fans und Experten überschlugen sich mit Erwartungen an den siebenfachen Weltmeister und den traditionsreichsten Rennstall der Welt.
Doch nach wenigen Rennen ist von der Euphorie nicht mehr viel übrig: Hamilton steckt in einer handfesten Krise – und er selbst zeigt sich ratlos.
Beim Grand Prix von Saudi-Arabien landete Hamilton nur auf Platz sieben, eine halbe Minute hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc, der für Ferrari immerhin das erste Podium der Saison einfuhr. Auch insgesamt zeigt die Bilanz ein ernüchterndes Bild: Bester Grand-Prix-Platz des Briten bisher war Rang fünf in Bahrain. Dazu kam der Sieg im Sprint in China. Ansonsten reihten sich Enttäuschungen aneinander – inklusive einer Disqualifikation im Rennen in Shanghai.
Formel 1: Ex-Haas-Boss Günther Steiner mit harter Hamilton Kritik
Besorgniserregend sind vor allem Hamiltons eigene Worte. "Ich habe keine Antwort", erklärte er nach dem Rennen in Dschidda fast schon resigniert auf die Frage, warum er nicht mit Leclerc mithalten kann. "Ganz ehrlich – ich weiß nicht, wie wir das lösen wollen. Ich fürchte, so bleibt das für den Rest der Saison. Das wird schmerzhaft."
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Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner zeigt sich im Podcast "Red Flags" aufgrund dieser Aussagen besorgt: "Mehr noch als die Aussage der Stoppuhr verstört mich die Aussage des Fahrers; etwa auf die Frage, wo er Zeit verliere. Das Team weiß das aufgrund der ganzen Daten sehr genau. Der Ingenieur kann einem Piloten exakt sagen, in welchen Passagen er Zeit einbüßt, aber er kann natürlich nicht sagen, warum das so ist."
Laut Steiner sei der hohe Geschwindigkeits-Unterschied zwischen Leclerc und Hamilton "ein Grund zur Besorgnis". Aber die eigentliche Gefahr sieht der 60-Jährige woanders: "Das Schlimmste, was nun passieren könnte, das ist, dass Hamilton sein Selbstvertrauen einbüßt. Denn dann ginge es nur noch rückwärts."
Im Gegensatz zu Hamilton versucht Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur die Lage zu beruhigen. "Ich werde zu 2000 Prozent hinter ihm stehen", betonte Vasseur nach dem Saudi-Arabien-Rennen. Zwar räumte er ein, dass Hamilton nach Platz sieben "niedergeschlagen" sei, nahm dessen Frustration aber als positives Zeichen: "Wenn er damit zufrieden wäre, wäre das nicht normal."
Vasseur wies auch scharf die Kritik zurück, Hamiltons Form wäre ein Alarmsignal. Auf kritische Fragen reagierte der Franzose genervt: "Das ist verdammter Bullshit." Er verwies auf die enge Konkurrenzlage und betonte, dass Schwankungen ganz normal seien.
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