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FC Bayern: Straus kritisiert Rasen und warnt vor Verletzungsrisiko

ARCHIV - 14.03.2025, Bayern, München: Fußball, Frauen: Bundesliga, Bayern München - VfL Wolfsburg, 17. Spieltag, FC Bayern Campus. Trainer Alexander Straus vom FC Bayern München geht vor dem Spiel übe ...
Trainer Alexander Straus wird den FC Bayern zum Saisonende verlassen.Bild: dpa / Daniel Löb
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FC Bayern: Straus kritisiert Jena-Rasen und spricht über Verletzungsrisiken

Nach dem späten 1:0-Sieg gegen Carl Zeiss Jena bemängelt FCB-Trainer Alexander Straus die Rasenqualität. Seine Kritik ist auch ein Appell an die Frauen-Bundesliga.
06.05.2025, 11:4806.05.2025, 12:25
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Vier Tage nach dem 4:2-Pokalsieg gegen Werder Bremen und einer womöglich durchzechten Nacht waren die Fußballerinnen des FC Bayern München bei Carl Zeiss Jena zu Gast. Bereits vor Anpfiff waren die Rollen klar verteilt: die Double-Siegerinnen aus München gegen Kellerkind Jena.

Doch was auf dem Papier bereits entschieden schien, entpuppte sich als Zitterpartie (0:1) für FCB-Coach Alexander Straus, der seine vorletzte Partie mit den Münchnerinnen bestritt, ehe er zum Saisonende in die USA zu Angel City FC wechselt.

Straus, der "auf eigenen Wunsch" den Bayern-Campus verlassen wird, war mit der Performance seiner Elf nicht zufrieden. Insgesamt achtmal rotierte er in der Formation, erst in der 88. Spielminute gelang Michelle Ulbrich nach einem Freistoß von Carolin Simon der Lucky Punch.

Warum es den Bayern-Frauen so schwerfiel? Jena habe sehr gut verteidigt, sagte Straus am Mikrofon bei "Sport1". Der Gastgeber habe tapfer gekämpft und sich wacker geschlagen. Die Bayern-Frauen waren hingegen "too sloppy on the ball", zu nachlässig.

Auch wenn er sich einen anderen Spielverlauf gewünscht hätte, zeigte er am Ende Nachsicht. Der Grund für die zerfahrene Partie sei vielleicht eine "normale Reaktion". Immerhin haben die Bayern-Frauen die Meisterschaft gewonnen.

Alexander Straus bemängelt Rasenqualität in Jena

Dennoch gab es am späten Montagnachmittag eine Sache, die Straus auf die Palme gebracht. Und zwar den Rasen. Als "unglaublich" beschrieb er den Zustand des Spielfelds. Ihm zufolge sei der Rasen in Jena nicht gewässert worden, auch nicht, nachdem ein Mitarbeiter der Bayern darauf aufmerksam gemacht hatte.

Ob sich Jena nun weigerte den Rasen zu bewässern oder nicht, damit wolle sich Straus nicht beschäftigen. Es liege in der Verantwortung der Frauen-Bundesliga, für eine angemessene Rasenqualität zu sorgen. Schließlich wolle man sich mit den besten Ligen der Welt messen, professionelle Bedingungen seien dafür Voraussetzung, betonte Straus.

Kreuzbandriss: Frauen häufiger betroffen als Männer

Abgesehen davon steht die Gesundheit der Fußballerinnen auf dem Spiel. Für Fußballerinnen, die noch weitaus häufiger von einem Kreuzbandriss betroffen sind als ihre männlichen Kollegen, – Studien zeigten, dass das Risiko drei- bis sechsfach so hoch ist – stellt ein schlechter Rasen eine potenzielle Gefahrenquelle dar. "Wir müssen alles tun, um das zu verhindern", sagte Straus abschließend.

Lange galten vor allem Sprung- und Landebewegungen als Hauptursache für die zunehmende Zahl an Kreuzbandverletzungen bei Spielerinnen in den vergangenen zwei Jahrzehnten.

Doch aktuelle Analysen zeichnen ein anderes Bild: Wie Leonard Achenbach, Koordinator Fußballmedizin beim DFB und betreuender Arzt bei den Bayern-Frauen, gegenüber der "FAZ" sagt, entstehen rund 88 Prozent dieser Verletzungen bei "horizontalen Bewegungsabläufen" – also beim Abbremsen oder plötzlichen Richtungswechseln.

Ein möglicher anatomischer Erklärungsansatz: Das im Durchschnitt breitere Becken von Frauen führt häufiger zu einer X-Bein-Stellung, was die Belastung auf das Knie zusätzlich erhöht.

Darüber hinaus startet derzeit eine neue Studie, die eine bislang wenig erforschte Vermutung wissenschaftlich untermauern könnte: Forscher:innen wollen klären, ob hormonelle Schwankungen im Menstruationszyklus das Risiko für Kreuzbandrisse erhöhen. Finanziert wird das Projekt vom Fußball-Weltverband Fifa.

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