Die Schattenseite des Erfolgs bei Eintracht Frankfurt ist eine, die auch andere aufstrebende Vereine gut kennen: Reiche Klubs kaufen Jahr für Jahr die besten Spieler weg.
In der Vergangenheit hat die SGE dafür immerhin ordentlich abkassiert: 2019 spülte der Abgang von Luka Jović 63 Millionen Euro Ablöse in die Kassen. Sébastien Haller brachte im selben Sommer 50 Millionen Euro ein. Und 2021 verließ dann André Silva den Verein für immerhin 23 Millionen Euro.
Auch im aktuellen Kader der Frankfurter sind viele Spieler heiß begehrt. Nicht nur die Offensivkünstler Jesper Lindström und Randal Kolo Muani werden immer wieder mit Abgängen in Verbindung gebracht. Auch im zentralen Mittelfeld droht der SGE ein personeller Aderlass.
Der Vertrag von Daichi Kamada läuft zum Saisonende aus und aktuell sieht es nicht nach einer Verlängerung aus. Zudem wird sich auch Kapitän Sebastian Rode Ende der kommenden Saison in den Ruhestand verabschieden – dann also, wenn auch der Vertrag von Mittelfeldpartner Djibril Sow endet.
Alle drei genannten Spieler waren in den vergangenen Jahren absolute Leistungsträger. Diese Lücken zu stopfen, dürfte für Sportvorstand Markus Krösche eine große Herausforderung werden. Als erste Maßnahme für die Kaderbaustelle im zentralen Mittelfeld sollen sich die Frankfurter jetzt einen Spieler vom Ligakonkurrenten 1. FC Köln ausgeguckt haben.
Die Rede ist von Kölns Nummer 28, Ellyes Skhiri. Der Tunesier, der auch bei der Weltmeisterschaft in Katar mit starken Leistungen glänzte, ist mit Abstand Kölns wertvollster Spieler. Der Marktwert des 27-Jährigen wird auf 13 Millionen Euro beziffert. Sein Vertrag in der Domstadt läuft zum Ende der Saison aus und das soll jetzt auch die Eintracht auf den Plan gerufen haben.
Laut "Bild" ist Frankfurt an einer Verpflichtung Skhiris interessiert. Mit seiner Laufstärke und Passsicherheit wäre er der perfekte Nachfolger für den womöglich abwanderungswilligen Sow. Der Kölner ist zudem ein gestandener Bundesligaprofi und hätte bei der Eintracht gute Aussichten, regelmäßig international zu spielen.
Skhiri soll den Verantwortlichen in Köln bereits deutlich gemacht haben, dass er nicht verlängert wird und im Sommer zu einem Topklub wechseln will. Ein solcher ist die Eintracht inzwischen – so ungewohnt, das in den Ohren vieler Fans auch klingen mag.
Allerdings dürfte die SGE auch einige Mitbewerber haben. Aktuell gelten Borussia Dortmund und Olympique Lyon als Favoriten im Rennen um den ablösefreien Kölner.