Der verschollene Brasilianer Caiuby ist nach 22 Tagen zurück in Augsburg. Allerdings löst die Nachricht seiner Rückkehr keine Freudenschreie bei dem Augsburger Verein hervor.
Nachdem er sowohl das Wintertrainingslager, als auch den Rückrundenstart verpasste, wurde er angeblich statt auf dem Rasen, auf einer Hip-Hop-Party gesichtet. Samt Wodka-Energy-Mische feierte er dort, laut eines Augenzeugen, bis spät in die Nacht.
Diese Aktion ist kein Debüt von Caiuby, denn die letzten Schlagzeilen lauteten ähnlich: Schon im Sommer verpasste er das Trainingslager und musste eine hohe Geldstrafe zahlen. Kurze Zeit später wurde er zudem beim Schwarzfahren erwischt.
Denn Caiuby wurde am Montagabend nach dessen verspäteter Rückkehr aus dem Weihnachtsurlaub freigestellt. Der 30-Jährige, so der FCA, könne sich einen neuen Verein suchen.
"Grundsätzlich bringen wir Verständnis für private Probleme auf, können aber das Gesamtverhalten von Caiuby nicht nachvollziehen und tolerieren. Mit seiner Handlungsweise schadet er dem FC Augsburg und vor allem der Mannschaft, die ihn trotz einiger Verfehlungen immer unterstützt hat", sagte Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport, nach einem persönlichen Gespräch mit Caiuby.
Doch immerhin ist Caiuby mit seinen frechen Eskapaden nicht alleine. Diese sechs Brasilianer reihen sich nahtlos an seine Schwänzer-Karriere:
Aliton schoss den Vogel 2002 ab, als er zum Werder-Bremen-Trainingslager auf Norderney mit dem Taxi nachreiste. Um mehrere Tage verpasste Ailton die Abfahrt des Mannschaftsbusses auf die ostfriesische Insel, weil er, laut eigener Aussage, den Flug von Brasilien nach Deutschland verpasste und die folgenden Maschinen alle voll waren.
Keine Ausnahme des brasilianischen Kugelblitzes. Da kann auch der damalige Trainer Thomas Schaaf ein Lied von singen: "Mit seinen Strafgeldern fürs Zuspätkommen wurde die eine oder andere Party geschmissen."
Auch Marcio Amoroso verlängerte seinen Heimaturlaub in Brasilien auf eigene Faust. Das wurde im Jahr 2002 bei Dortmund richtig teuer: Für das verspätete Auftauchen zum Trainingsauftakt im Sommer bestrafte ihn der BVB mit einer Geldbuße von über 20.000 Euro.
Das gleiche Spektakel spielte sich bereits wenige Monate zuvor ab, als er zu Beginn der Wintersaison nicht auftauchte –auch das kostete ihn 25.000 Euro. So viel Geld geben Otto Normal und Manfred Mustermann wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben nicht für Urlaube aus...
Ex-Herthaner Ronny gönnte sich 2016 eine teure Fahrt zum Flughafen. 27 Minuten kam der Brasilianer zu spät zum Training, weil er seinen Cousin zum Gate brachte.
250 Euro kostete ihn diese Tour, denn die Regelung von Trainer Dardai lautete: Wer mehr als fünf Minuten zum Training kommt, muss 250 Euro Strafe zahlen.
Der brasilianische Profi Somalia übertrumpft alle Zuspätkommer um Längen: Er verpasste ein Training bei seinem damaligen Verein "Botafogo" in Rio de Janeiro.
Um die Geldstrafe, die dafür vorgesehen war, zu umgehen, hatte er eine ausgefuchste Ausrede parat: Er ging zur Polizei und erzählte, dass er zwei Stunden lang entführt worden sei.
Die Polizei kam dem Profi durch Videos aus dem hauseigenen Fahrstuhl allerdings schnell auf die Schliche. Nach der aufgedeckten Schwindelei drohte ihm neben der Geldstrafe des Clubs auch eine sechsmonatige Haftstrafe.
Knackige neun Tage kam der Ex-Herthaner Marcelinho 2006 zu spät zum Trainingslager. Keine Einzeltat des Brasilianers – laut des Vereins verpasste er häufig Termine oder kam zu spät zum Training.
Doch mit dem neuntägigen unentschuldigten Fehlen brachte Marcelinho das Fass zum Überlaufen, ihm drohte damals sogar eine Anzeige der Fifa wegen Vertragsbruch...
Auch der Ex-Schalker Rafinha verschwand einige Tage spurlos in seinem Heimatland. Nachdem er 2009 bei einem Spiel wegen Wechselgerüchten heftig ausgepfiffen wurde, war Rafinha untröstlich niedergeschlagen.
Der damalige Trainer Felix Magath, schickte ihn daraufhin für ein paar Tage in seine Heimat Brasilien, um den Kopf freizubekommen. Allerdings war die Vereinbarung, dass er beim Spiel gegen Köln wieder mit frischem Mut dabei sein sollte.
Doch im Training vor dem Spiel war keine Spur von Rafinha. "Es wäre schön gewesen, wenn er dagewesen wäre", kommentierte Magath damals trocken.