Sacha Boey (r.) ist im Januar zum FC Bayern gewechselt.Bild: IMAGO images / Ulmer / Teamfoto
Fußball
Wenn am Mittwochabend in der Champions League das Achtelfinale zwischen Lazio Rom und dem FC Bayern angepfiffen wird, geht es für die Münchener darum, einen möglichst großen Schritt in Richtung des Viertelfinales zu gehen. Auf dem Papier sind die Rollen schließlich klar verteilt. Es wird aber auch darum gehen, das Resultat vom Wochenende vergessen zu machen.
Am Samstagabend mussten die Bayern im Topspiel gegen Bayer Leverkusen schließlich eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen. Der FCB ging mit 0:3 bei der Werkself unter, lief dem Geschehen über weite Strecken hinterher und kam selbst kaum zu nennenswerten Chancen.
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Entsprechend groß war anschließend der Unmut in München. Thomas Müller schimpfte unmittelbar nach Schlusspfiff am Sky-Mikrofon. Er sei "angefressen", vermisste bei seiner Mannschaft "teilweise die Eier und diese Freiheit", um mutig aufzuspielen. Seine Diagnose: Das Team agierte zu verkopft.
FC Bayern: Sacha Boey wird nach Aussetzer heftig kritisiert
Kritik gab es ob des enttäuschenden Auftritts aber nicht nur innerhalb der Mannschaft. "Bei Bayern hast du das Gefühl, dass immer nur der läuft, der den Ball hat. Die Bayern machen momentan Einzelsport in der Gruppe", kritisierte Didi Hamann bei "Sky90" und legte deutlich nach: "So spielen sie schon seit Wochen und Monaten."
Viele Fans schossen sich indes gerade in Social Media vor allem auf einen einzelnen Spieler ein: auf Sacha Boey. Der 30 Millionen Euro teure Winterneuzugang sah beim ersten Gegentor schlecht aus, weil er Gegenspieler Josip Stanišić in seinem Rücken einfach laufen ließ. Entsprechend leichtes Spiel hatte die FCB-Leihgabe, gegen seinen Stammverein zu treffen.
"Was dann direkt wieder geschrieben über den Boey – dass er so schlecht sei und direkt wieder wegmüsse. Leute, der ist Jahrgang 2000, das ist noch ein Kind", verteidigte nun Tommi Schmitt, Moderator der ZDF-Sendung Neo Ragazzi, in seinem Podcast "Copa TS" den Franzosen: "Man muss den Leuten Zeit geben."
Dabei erinnerte sich der Moderator an Robert Lewandowski, der es in seinem ersten BVB-Jahr einst auch nicht leicht hatte.
"Ich mag diese neue Kultur nicht, da immer direkt draufzuhauen. Der liest diese Kommentare auch – das ist das, was Christoph Kramer und Kai Havertz hier gesagt haben."
Schmitt befand daher, dass die übermäßige Kritik an Boey "nicht fair" sei: "Lass den doch erstmal ankommen." Für den 23-Jährigen waren am Samstagabend allerdings nicht nur die neuen Mit- sowie die starken Gegenspieler ungewohnt, sondern auch die eigene Position. Der gelernte Rechtsverteidiger musste auf der linken Seite ran.
Ex-Nationalspielerin Turid Knaak verwies in "Copa TS" auf damit einhergehende Probleme. "Als Rechtsfuß auf der linken Abwehrseite zu spielen, ist immer undankbar. Du hast den Ball immer zum Spiel hin, musst dich immer nach innen aufdrehen", erklärte sie und schloss deutlich: "Es nimmt dir sehr viel Spielraum. Lasst den Jungen in Ruhe."
Beruhigt hatte sich Roland Virkus auch am Dienstagmorgen noch nicht. "Ich stehe zu meiner aus der Emotionalität heraus geübten Kritik", sagte der Sportchef von Borussia Mönchengladbach am Dienstag in einem Interview auf der Vereinswebseite.