
Manuel Neuer ist unzufrieden – sagt sein Berater Thomas Kroth. Bild: imago images / MIS
Fußball
08.07.2019, 13:4508.07.2019, 13:45
Es rumort weiter bei den Bayern – ausgerechnet an dem Tag, an dem der FC Bayern in die Vorbereitung startet. Mittendrin: Kapitän Manuel Neuer. Der lässt über seinen Berater derzeit in den Medien offen mit einem Wechsel drohen – wenn sich die Bayern nicht endlich noch verstärken.
Nachdem Neuers Berater Thomas Kroth in der "Süddeutschen Zeitung" schon den aktuellen Kader des Rekordmeisters als "noch nicht konkurrenzfähig" bezeichnet hatte, "um auch die Ziele von Manuel ernsthaft anzugehen", legte Kroth am Montag im "Kicker" nach: Neuer wolle unbedingt noch einmal die Champions League gewinnen – "egal wo".
Neuer-Berater schließt Weggang nicht aus
Zwar täte dies sein Klient "am liebsten mit den Bayern", ergänzte Kroth. Doch dafür sieht Neuer den aktuellen Kader offenbar als nicht stark genug an. "Es geht nicht, die Champions League nur mit jungen Spielern anzugreifen, man braucht eine Mischung", sagte sein Berater. Und: Allein schon aufgrund seines Alters von mittlerweile 33 Jahren, denke Neuer "darüber nach, noch einmal etwas Neues zu machen". Sein Vertrag bei den Bayern läuft bis 2021, konkrete Gespräche über eine Verlängerung gab es bislang nicht.
Dass Manuel Neuer seinen Berater für diese öffentlichen Aussagen vorschickte, sorgte für viel Kritik. Lothar Matthäus erklärte: "Dieses Vorgehen von Manuel Neuer ist ein absolutes No-Go!", sagte Ex-Bayern-Star der "Bild"-Zeitung. "Als Kapitän des FC Bayern habe ich das selbst im Club anzusprechen, wenn ich mit der Transferpolitik ein Problem habe. Die Türen der Bosse stehen dafür immer offen."
Fans fordern Alexander Nübel
Matthäus sieht hinter den Aussagen des Beraters Kalkül: "Ich kenne seinen Berater Thomas Kroth, der von sich aus eher nicht die Öffentlichkeit sucht. Manuel wird das sicher mit ihm besprochen haben. Meine Berater hätten sich nie derart öffentlich äußern dürfen, ohne dass ich meine Zustimmung dazu im Vorfeld gegeben hätte", sagte er.

Hielt bei der U-21-Europameisterschaft trotz Fehler im Finale stark: Alexander Nübel.Bild: imago images / DeFodi
Und auch die Fans in den sozialen Netzwerken mutmaßen schon, was hinter den Aussagen stecken könnte. Neben einigen wütenden Bayern-Fans gibt es schon die Forderung nach einer Lösung. Und die heißt – wenn es nach einigen Fans geht – ausgerechnet Alexander Nübel von Schalke 04.
Nübel als Ersatz für Neuer läge irgendwie auf der Hand: Manuel Neuers Karriere begann einst ähnlich wie die von Alexander Nübel. Vor zehn Jahren fuhr auch Neuer als Schalke-Schlussmann zur U21-EM und hielt überragend. Beide sind 1,93 Meter groß, beide sind mit Talent gesegnet. Ein bisschen ähnlich sehen sie sich auch.
Es sind nicht die ersten Gerüchte: Bayerns Präsident Uli Hoeneß nannte vor einiger Zeit einen Transfer von Nübel "eine Investition unter 25 Millionen Euro". Die "Bild" will sogar wissen, dass der Torwart beim Rekordmeister bereits im Wort steht.
Bayern startet nur mit sieben Feldspielern
Was genau hinter den öffentlichen Aussagen von Neuer jetzt auch steckt, ist unklar – doch es hat jede Menge Staub aufgewirbelt. Klar ist auch, dass der FC Bayern nach den Abgängen von Robben und Ribéry noch immer nach Verstärkung in der Offensive sucht. Bisher hat der FC Bayern zwar die Weltmeister Lucas Hernández (80 Millionen/Atletico Madrid) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart/35 Millionen) geholt, jedoch werden die nur die Abwehr verstärken. Zwar kam Sturmtalent Jann-Fiete Arp für drei Millionen aus Hamburg, doch es soll in der Offensive noch einiges getan werden – das versicherten die Bayern-Bosse in den vergangenen Monaten immer wieder.
Dass der FC Bayern noch nach Spielern suchen sollte, offenbarte der Trainingsstart am Montag: Der FC Bayern startete als letzter Bundesligist in die Vorbereitung – und das mit nur sieben Feldspielern. Die Rumpftruppe besteht aus Ersatzkapitän Thomas Müller und Neuzugang Fiete Arp sowie Jérôme Boateng, Javi Martínez, Renato Sanches, Thiago und Corentin Tolisso – dazu kommt Torwart Christian Früchtl.
Neuer selbst ist übrigens am Montag noch nicht auf dem Trainingsgelände: Der Nationalspieler wird wie Robert Lewandowski erst am Freitag ins Training einsteigen. Dann stößt auch Neuzugang Benjamin Pavard zur Mannschaft. Der dritte Neue, Bundesliga-Rekordeinkauf Lucas Hernández, wird am Montag zwar vorgestellt, pausiert aber nach seiner Knie-Operation noch.
(bn/sid)
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