Kaum ist Toni Kroos in seinem verdienten Ruhestand, steht das nächste Großprojekt an. Am 1. September beginnt die Icon League, eine Hallenfußballliga von Kroos und dem Twitch-Streamer Elias "Eligella" Nerlich.
Bereits jetzt finden die sogenannten "Scouting Days" statt, dabei werden 56 Spieler gesucht, "die nicht nur auf dem Feld Topleistung bringen, sondern auch neben dem Platz bodenständig, begeisternd und spaßbringend sind", wie es auf der Webseite heißt.
Die Icon League ist dem Original der Kings League des spanischen Weltmeisters Gerard Piqué nachempfunden, mit der Baller League gab es bereits in diesem Jahr den ersten deutschen Ableger einer Hallenfußballliga.
Die Idee dahinter ist es, eine jüngere Zielgruppe für den Fußball zu begeistern. Gespielt wird Fünf gegen Fünf auf dem Kleinfeld, währenddessen sollen zufällige Überraschungsmomente das Spiel spannender machen. Außerdem werden die Partien ausschließlich auf Twitch übertragen.
Toni Kroos wird dabei allerdings nicht selbst auf dem Platz stehen, sondern nur als Mitgründer der Liga die Geschehnisse leiten. Dass er aber ausgerechnet das letzte Spiel seiner Karriere, das EM-Viertelfinale gegen Spanien, unter Julian Nagelsmann bestreiten würde, damit hätte er nicht gerechnet.
"Dass der Fußball manchmal witzige Geschichten schreibt, das weiß man ja mittlerweile", sagte Kroos in dem Podcast "Einfach mal Luppen", den er gemeinsam mit seinem Bruder aufnimmt. Weil sie aktuell in der Sommerpause sind, spielen sie alte Folgen noch einmal aus. Toni hat allerdings ein neues Vorwort eingesprochen. Bei der anschließenden Folge war nämlich Julian Nagelsmann zu Gast – vor knapp drei Jahren.
"Als wir den Podcast mit Julian Nagelsmann aufgenommen haben, wenn mir da einer gesagt hätte, das wird nochmal mein Trainer, hätte ich gesagt: Ja, gut, man kann es nie ausschließen, aber ich denke, dass er in der Zeit, in der ich aktiv bin, Real Madrid nicht mehr trainieren wird", meinte Kroos.
Vielmehr habe man gedacht, dass er "jetzt erstmal viele Jahre Bayern" trainieren werde. "Dass er dann doch noch mein Trainer werden sollte", sagte Kroos, "das ist schon ziemlich witzig und am Ende eine coole Geschichte".
Dabei habe der 37-jährige Nagelsmann auch einen großen Vorteil als Trainer. "Was ihm zugutekommt, ist oftmals auch sein junges Alter", sagte Kroos. "Er ist ja nur ein bisschen älter als ich, sodass man da auch wirklich eine gute Verbindung hatte."
Für seinen unwahrscheinlichen Trainer findet Toni Kroos ausschließlich positive Worte. "Auch wenn es am Ende nur drei Monate waren, war es eine coole und offene Zeit", sagte der 34-Jährige. "Ich schätze ihn sehr, mit seiner Art, den Fußball zu sehen, Sachen anzugehen, mit einer großen Offenheit und Nähe zu den Spielen."