Thomas Tuchel dürfte äußerst zufrieden auf die vergangenen Tage zurückblicken. In der Champions League setzte sich der FC Bayern mit 2:1 gegen Galatasaray Istanbul durch, buchte damit vorzeitig das Ticket für das Achtelfinale. In der Bundesliga hatten die Münchener zuvor bereits den BVB mit 4:0 in die Schranken gewiesen – und das sogar in Dortmund.
Das peinliche Aus im DFB-Pokal hat der Rekordmeister damit erfolgreich verarbeitet. Auch die Debatte rund um Trainer Tuchel, der öffentlich mit den TV-Experten Lothar Matthäus und Didi Hamann im Clinch lag, scheint in Anbetracht der sportlichen Antwort abgehakt zu sein.
Bevor es in die Länderspielpause geht, wollen die Münchener den positiven Trend noch einmal bestätigen. Auf dem Papier steht eine Pflichtaufgabe bevor, denn die Bayern empfangen Aufsteiger Heidenheim. Zur Erinnerung: Den anderen Aufsteiger, Darmstadt, hat der FCB vor zwei Wochen mit 8:0 aus der Allianz Arena geschossen. Trotz zwischenzeitlicher Unterzahl.
Die ganz große Regeneration wird während der anstehenden Länderspiele nicht möglich sein, dafür reisen zu viele Profis mit ihren Nationalmannschaften. Tuchel selbst dürfte die kommende Woche zum Durchschnaufen aber durchaus gelegen kommen, bis Weihnachten stehen anschließend immerhin noch sieben Partien an.
Die Bundesliga-Unterbrechung könnte der Übungsleiter aber auch dafür nutzen, um intern noch einmal mit Nachdruck auf die Baustellen im Kader zu verweisen. Wobei das womöglich gar nicht mehr notwendig ist.
Wie die "Bild"-Journalisten Christian Falk und Tobias Altschäffl im Podcast "Bayern-Insider" berichten, wollen die Bayern im Winter einen neuen Abwehrspieler holen. Demnach hätten die Klubverantwortlichen sogar einen genauen Spielertypen im Kopf: Es soll ein polyvalenter Verteidiger her. Einer, der als Innen- und als Außenverteidiger agieren kann.
Oder mit anderen Worten: Die Bayern wollen mit sechsmonatiger Verspätung einen Ersatz für Benjamin Pavard und Josip Stanišić holen. Beide hatten den Verein im Sommer verlassen. Wie sehr die Breite des Kaders darunter leidet, war unter anderem im Pokalspiel gegen Münster zu spüren, als der FCB ohne gelernten Innenverteidiger angetreten ist.
Ein zweiter wichtiger Punkt auf der Suche nach einer Verstärkung sei, dass diese im Winter sofort weiterhelfen kann. Mit Min-jae Kim und Noussair Mazraoui werden den Münchenern im Januar nämlich zwei wichtige Spieler fehlen.
Beide werden mit ihrer jeweiligen Nationalmannschaft auf Reisen sein. Kim tritt mit Südkorea bei der Asienmeisterschaft an, Mazraoui mit Marokko beim Afrika-Cup. Trevoh Chalobah vom FC Chelsea, der bereits im Sommer bei den Bayern gehandelt wurde, sei daher keine Option. Der Verteidiger ist aktuell verletzt, fehlt noch bis Februar.
Wen die Bayern stattdessen in den Fokus nehmen, ist aktuell noch offen. Die kommende Länderspielpause könnte intern aber Klarheit bringen. Für Tuchel wäre es ein weiterer Grund zur Freude.