Der Erfolg des FC Bayern in der bisherigen Saison ist auch unmittelbar mit einem Namen verbunden: Joshua Kimmich. Der Sechser ist seit Jahren beim Rekordmeister gesetzt, litt jedoch seit Längerem unter einem Formtief.
Unter Neu-Trainer Vincent Kompany ist das nun vorerst überwunden. Im Münchner Mittelfeld zieht Kimmich die Fäden, verteilt Bälle, schlägt Flanken, schließt Räume und gewinnt unermüdlich Zweikämpfe. Er gilt zudem als Aggressive Leader der Mannschaft: stets auf hoher Betriebstemperatur, jedoch selten ungestüm und übermotiviert.
Besonders bemerkenswert sind Kimmichs Defensivqualitäten, wenn man sie in den Kontext seines Körperbaus stellt: Anders als andere Bundesliga-Sechser ist Kimmich nicht gerade eine "Kante" oder ein "Schrank".
Auch wenn das seinen Qualitäten keinen Abbruch tut, gibt es zumindest Steilvorlagen für die Witze fieser Beobachter:innen – oder Co-Trainer.
Denn in einem neuen Video auf dem Youtube-Kanal des DFB macht sich ausgerechnet Sandro Wagner über Kimmichs Physis lustig. Eigentlich bereden die beiden zusammen mit Leverkusen-Verteidiger Jonathan Tah und Hannes Wolf, Direktor für die Jugendabteilungen beim DFB, einige Änderungen in der Nachwuchsarbeit in Deutschland – und das über 45 Minuten.
Doch eine so trockene Angelegenheit inklusive vieler Taktik-Talks darf natürlich nicht ganz ohne auflockernde Unterhaltung vonstattengehen, gerade wenn Spaßvogel Wagner dabei ist. Der hat schon in der Vergangenheit des Öfteren freche Sprüche verteilt.
So kommt es, dass Wolf beim Thema "körperliche Entwicklung" fragt, wie schnell sich etwa Kimmich physisch in der Jugend entwickelt hat. "Warst du in der C-Jugend schon körperlich weit?"
Der DFB-Kapitän, ausgestattet mit einiger Selbstironie, muss allein bei der Frage schon grinsen und fragt zurück: "Was denkst du?" Wolf merkt es selbst: "Ich glaub nicht", antwortet er und erntet ein Nicken von Kimmich.
Dann grätscht Wagner dazwischen: "Er ist körperlich immer noch nicht so weit. Aber wir arbeiten daran." Auch Wolf, Tah und selbst Kimmich müssen lachen, während letzterer wild mit den Armen wedelnd hinzufügt: "Ich warte noch auf meinen Schub."
Daneben sprechen die beiden Nationalspieler sowie ihr Co-Trainer und der Nachwuchsleiter auch über einige Umstellungen in der Jugendarbeit sowie über manche Trainingsübungen.
Der DFB hat nämlich in den vergangenen Monaten so einiges an der eigenen Jugendarbeit verändert. In der A- und B-Jugend soll in den Nachwuchsleistungszentren etwa die Videoanalyse des Gegners – laut Wolf zuletzt etwa 100 Minuten pro Woche – wegfallen. Wichtiger sei es, dass diese Zeit stattdessen in das Training der eigenen Stärken gesteckt wird.
Nationalverteidiger Tah begrüßt diese Entscheidung. Besonders in dieser Altersklasse würde man gerade entscheiden, welcher Spielertyp man sein wolle. Gegen welchen Gegner man als Nächstes antrete, sei da zweitrangig: "Ist mir ja egal, welcher Gegner kommt: Ich will gewinnen. Und ich will auch jeden Zweikampf gewinnen."
Dabei sei auch egal, "ob der Gegner schlank ist oder ob da eine Maschine vorne drin steht". Es folgt kein Widerspruch von Wagner oder Kimmich.