Nach dem 3:0-Erfolg über die TSG Hoffenheim reiste der FC Bayern zum Trainingslager in Portugal. Mit Eric Dier war ein Winterneuzugang dabei, Anschluss an seine neue Mannschaft fand der Engländer aber nur bedingt. Wegen der Geburt seines Kindes reiste er nämlich vorzeitig ab.
Die Entscheidung ist natürlich für alle nachvollziehbar, für Trainer Thomas Tuchel dürfte sie indes in ein einmal mehr ärgerliches Gesamtbild passen. Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt mussten zuletzt angeschlagen passen, Min-jae Kim weilt bei der Asienmeisterschaft. Ohne gelernte Innenverteidiger ließ es sich gewiss nicht zufriedenstellend trainieren.
Während Upamecano am Sonntag gegen Werder Bremen direkt schon wieder eine Option ist, fällt die Entscheidung bei de Ligt erst am Samstag. Und auch bei Dier ist noch offen, ob Tuchel am 18. Spieltag mit ihm planen kann.
Die Innenverteidigung ist indes nicht die einzige Baustelle der Bayern. Noch immer ist kein neuer Rechtsverteidiger gekommen, dabei fehlt mit Noussair Mazraoui (Afrika-Cup) doch auch auf dieser Position eine Option.
Ohnehin war es ursprünglich der Plan, dass die Münchener ihren Kader für die Rückrunde schon vor dem Aufbruch ins Trainingslager komplett haben. Das hat nicht geklappt, weil sich die vom FCB angestrebten Lösungen – allen voran sollen dies übereinstimmenden Medienberichten zufolge Ronald Araújo und Nordi Mukiele sein – bis dato nicht umsetzen ließen.
Wie Tobias Altschäffl, Reporter für die "Bild", im Podcast "Bayern-Insider" verkündete, habe der Franzose bei den PSG-Bossen mittlerweile schon dreimal um die Freigabe gebeten. Der Klub will ihn aber wohl nicht abgeben, ehe ein Nachfolger gefunden ist.
Demnach streben die Bayern, anders als in den vergangenen Wochen angenommen, aber gar keinen Kauf an. Stattdessen gehe es lediglich um eine sechsmonatige Leihe. Ab dem Sommer planen die Münchener Altschäffl zufolge wieder mit Josip Stanišić.
Der Abwehrspieler wurde im zurückliegenden Sommer überraschend an Bayer Leverkusen verliehen. Dabei hätte der FCB den Youngster in dieser Saison selbst bestens gebrauchen können. Stanišić kann schließlich sowohl rechts als auch zentral verteidigen. Also genau da, wo die Münchener akuten Bedarf haben.
Der Plan, ihm durch die Leihe zu mehr Einsatzzeit zu verhelfen, ist bis dato indes nur bedingt aufgegangen. An den ersten 15 Bundesliga-Spieltagen stand er kein einziges Mal in der Startelf.
Zuletzt durfte Stanišić aber zweimal in Folge über 90 Minuten ran, er profitiert momentan vom Afrika-Cup. Mit Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba weilen gleich zwei Leverkusener Verteidiger bei ihren Nationalteams.