Als der FC Bayern im vergangenen Winter eine Reihe von Ausfällen zu beklagen hatte, sollte der vorgezogene Transfer von Bryan Zaragoza der Offensive mehr Optionen verleihen. Der Spanier aber kam während der Rückrunde nie so recht in München an.
Gerade einmal 171 Minuten Einsatzzeit sammelte Zaragoza, diese verteilten sich auf sieben Bundesliga-Spiele. Im Sommer waren sich schließlich sowohl die Bayern als auch der Profi einig, dass eine Leihe nach Spanien das Beste wäre. Das scheint sich zu bewahrheiten.
Denn bei CA Osasuna blüht der wendige Offensivmann wieder auf, sechs Torbeteiligungen hat er in 13 Ligaspielen bisher gesammelt. Unter anderem mit einer Galavorstellung gegen Tabellenführer Barcelona (ein Tor und eine Vorlage) spielte sich Zaragoza sogar wieder in den Fokus der spanischen Nationalmannschaft.
Im Oktober absolvierte er sein zweites A-Länderspiel, im November gegen die Schweiz nun sein drittes. Das Duell mit den Eidgenossen dürfte die Bayern-Leihgabe nicht so schnell vergessen, denn in der dritten Minute der Nachspielzeit schoss er den Europameister zum 3:2-Sieg.
Auf Instagram berichtete er im Nachgang stolz von einer "spektakulären Nacht", zeigte sich dabei unter anderem voller Pathos aufs Wappen klopfend. Der Siegtorschütze schlug an diesem für ihn so besonderen Abend aber auch noch andere Töne an.
Obwohl es für ihn in Spanien mittlerweile wieder deutlich besser läuft, scheint er die ersten sechs Monate dieses Jahres in München nicht vergessen zu haben. Speziell sein Verhältnis zu Thomas Tuchel, so wurde wiederholt berichtet, soll nicht optimal gewesen sein. Der Ex-Trainer der Bayern hatte die Sprachbarriere, Zaragoza spricht weder Englisch noch Deutsch, als Hauptgrund für die geringe Spielzeit aufgeführt.
Seine Integration sei "von der sprachlichen Seite aus noch nicht abgeschlossen", sagte der Coach laut Sky im März. Gleichwohl erklärte er seinerzeit:
Gut acht Monate später scheint Zaragoza dies nun etwas zu widerlegen. Nach seinem Siegtor für die spanische Nationalmannschaft sagte er laut "Bild"-Reporter Nico Linner: "Fußball wird mit den Füßen gespielt und nicht mit der Sprache."
Es klingt wie eine klare Replik auf seine fehlenden Deutsch- und Englischkenntnisse, also eine kleine Stichelei gegen seinen Ex-Coach. Der wiederum dürfte das gelassen hinnehmen, blickt er als angehender englischer Nationaltrainer doch einer spannenden neuen Aufgabe entgegen.
Zaragoza wiederum scheint trotz seiner guten Entwicklung in Spanien keine Zukunft beim FC Bayern zu haben. Im Oktober berichtete Transferinsider Matteo Moretto, dass die Zeichen auf Abschied stehen. Einen Markt für den Offensivmann gibt es aktuell vor allem in Spanien.