Hatte es um den Jahreswechsel herum noch leichte Hoffnungen im Fanlager des FC Schalke 04 gegeben, dass sich die Gelsenkirchener in dieser so engen 2. Bundesliga doch noch in das Aufstiegsrennen einschalten könnten, so dürften diese durch die jüngsten Auftritte endgültig begraben sein.
Schalke konnte lediglich eines der vergangenen vier Spiele gewinnen, gegen die beiden Topteams Magdeburg (2:5) und Köln (0:1) setzte es zuletzt gar zwei Niederlagen am Stück. Der Schwung, der im Dezember durch die fulminanten Siege über die damaligen Tabellenführer Paderborn (4:2) sowie Elversberg (4:1) aufgekommen war, ist wieder weg.
In der Tabelle geht der Blick wieder nach unten. Die Königsblauen liegen auf dem 14. Rang, haben sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Gerade in den kommenden vier Partien, wenn es gegen Karlsruhe, Darmstadt, Hertha und Münster geht, müssen wieder Punkte her, damit das Polster nicht weiter schmilzt.
Schalke braucht Siege für die Planungssicherheit. Der Traditionsklub hofft dieser Tage aber auch auf Erfolge eines Konkurrenten: HSV-Siege helfen Schalke ebenfalls.
Das geht aus einem Bericht der "Sport Bild" hervor. Denn auf der Suche nach einem neuen Sportvorstand sind die Königsblauen in Hamburg gelandet. Dem Bericht zufolge haben sie Jonas Boldt auf dem Zettel.
Der 43-Jährige war bis zum vergangenen Sommer Sportvorstand beim HSV, ehe die Rothosen ihn durch Stefan Kuntz ersetzten. Boldt aber besitzt beim Hamburger SV trotzdem noch einen Vertrag, dieser läuft bis zum Sommer 2025.
Laut "Sport Bild" hat er einen ganz konkreten Anreiz, nicht sofort aus dem Kontrakt auszusteigen. Steigt der HSV auf, soll Boldt eine Prämie in Höhe von 400.000 Euro kassieren. Diese Summe würde er dem Vernehmen nach gerne noch einstreichen.
Der HSV ist momentan Tabellenzweiter, liegt aber gleichauf mit dem Dritten Kaiserslautern. Sollten die Hamburger mit möglichst vielen Siegen den Aufstieg frühzeitig eintüten, würde Boldt seine Prämie frühzeitig einstreichen und der Weg für Schalke könnte frei sein.
"Wir führen Gespräche mit sehr guten Kandidaten, die bewiesen haben, dass sie langfristig stabile Projekte aufbauen können – solche Persönlichkeiten gewinnt man nicht über Nacht, sie sind zumeist in festen Jobs", wird Axel Hefer, Aufsichtsratschef des S04, im Bericht zitiert.
Welche weiteren Kandidaten in Gelsenkirchen auf der Liste stehen, ist indes offen. Der zuletzt ebenfalls gehandelte Oliver Ruhnert gehört laut "Sport Bild" nicht mehr zu den Optionen, er stehe nicht zur Verfügung. Er ist aktuell im Bundestagswahlkampf für das BSW. Sollte die Partei nicht in den Bundestag einziehen, kehrt er als Chefscout zu Union Berlin zurück.
So dürften die Schalker nun vor allem auf Boldt hoffen – und damit auch auf Siege des HSV. Außer am 30. Spieltag, dann empfängt der FC Schalke 04 den Hamburger SV zum direkten Duell.