Der Hamburger SV ist mal wieder dort, wo er in den vergangenen Jahren immer ist: irgendwo zwischen Aufstiegskampf und Krise. Einerseits bedeutet die bisherige Punkteausbeute den bisher schlechtesten Saisonstart seit dem Abstieg in die 2. Bundesliga 2018. Mittlerweile wartet der HSV seit vier Pflichtspielen auf einen Sieg.
Andererseits stehen die Hamburger derzeit lediglich zwei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsrang und nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Hannover 96. Also ist noch locker alles für den ehemaligen Bundesliga-Dino drin.
Besonders ein Spieler ist bei der Jagd nach dem Spitzenplatz in den vergangenen Wochen bei den Hanseaten außen vor: Immanuël Pherai. An ihn richtete Trainer Steffen Baumgart nun eine ordentliche Ansage.
Vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 am Samstagabend äußerte sich Baumgart auch zu einigen Spielern, die von der Länderspielpause zurückkehrten. Derjenige, der die vergangenen Male als Letzter zum HSV-Team dazustieß, war Immanuël Pherai.
Der offensive Mittelfeldspieler ist seit Kurzem für die Nationalmannschaft von Suriname in Südamerika nominiert und hat deswegen eine der weitesten Routen von Norddeutschland in die weite Welt. Gerade für Pherai ist das ein zusätzlicher Nachteil zu seiner eh schon schwierigen Lage in Hamburg.
Seit seinem Wechsel von Braunschweig in die Hansestadt vor eineinhalb Jahren kann sich der ehemalige BVB-Spieler nicht bei Hamburg durchsetzen. Und nun kommt er nach den zahlreichen Länderspielpausen der vergangenen Monate immer erst spät zur Mannschaft zurück, wie Baumgart am Donnerstag erklärte.
"Manu ist am Donnerstag erst wieder hier angekommen, als wir schon auf dem Platz waren, das heißt, ihm bleibt nur das Abschlusstraining." Dementsprechend sei es "doch klar, dass ich ihn für Schalke weniger einplane als die anderen".
Ganz generell hat Pherai laut Baumgart jedoch an sich zu arbeiten:
Gegen den FC Schalke, genau wie der HSV einst ein klarer Anwärter auf die internationalen Plätze in der Bundesliga statt auf die zweite Liga, erwartet Baumgart ein heißes Spiel. Der knurrige HSV-Coach erklärte am Donnerstag: "Da knallt's."
Weiter präzisierte er, dass es dabei nicht nur um die Zuschauerränge gehe. Er geht also auch von einem heißen Spiel zwischen den beiden Traditionsmannschaften aus.
Rein spielerisch sind die Vorzeichen jedoch klar: Hinkt der HSV derzeit seinen Ansprüchen hinterher, kann man selbiges über den S04 sagen. Der Klub aus dem Ruhrpott steckt in einer viel tieferen Krise als der HSV. Die Hamburger sind am Samstagabend dementsprechend klarer Favorit.
Dennoch läuft beim HSV derzeit auch nicht alles schlecht. Einige Spieler tun sich in der bisherigen Spielzeit besonders hervor – darunter etwa Daniel Elfadli, der erst vor der Saison aus Magdeburg in die Hansestadt kam.
In der Offensive hat Baumgart, wenn alle fit sind, einige der besten Torjäger der Liga zur Verfügung. Neben Davie Selke überzeugt etwa Flügelflitzer Jean-Luc Dompé. Dieser soll nun auch auf dem Zettel der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste stehen. Der "Bild" sagte Elfenbeinküste-Co-Trainer Guy Demel – selbst ehemaliger HSV-Profi –, dass Dompé "auf dem Zettel" der Verantwortlichen steht.
Dennoch wies er auch auf Dompés Verletzungsanfälligkeit hin: "Um sich für uns zu qualifizieren, muss Jean-Luc natürlich gesund bleiben und auf dem Platz mehr machen. Die Qualitäten für die Nationalmannschaft bringt er eigentlich mit."