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"7 vs. Wild Teams": Fünf Gründe, warum die dritte Staffel scheiterte

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Sieben Teams stellten sich in der dritten Staffel der Herausforderung.Bild: amazon
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"7 vs. Wild Teams": Die Chronologie des Scheiterns in 5 Akten

22.12.2023, 07:07
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Die dritte Staffel von "7 vs. Wild" wird seit dem 31. Oktober auf Amazon Freevee ausgestrahlt. Rund einen Monat später startete die Survival-Show auf Youtube. Das sorgte für viel Furore und wurde nicht zuletzt von den Social-Media-Stars kritisch diskutiert. Dieses Mal kämpften sich sieben Teams durch die Wildnis von Kanada und sollten 14 Tage durchhalten. Besonders die ersten beiden Exits waren überraschend.

Rund um das Projekt, bei dem Fritz Meinecke zum Gründerteam gehört, wurden nach und nach immer mehr Probleme öffentlich. Kurz bevor das Format umgesetzt werden sollte, drohte bereits ein Abbruch. Zudem überschattete im August ein Skandal die Serie. Eine Chronologie der Ereignisse gibt Aufschluss über das Pannen-Projekt.

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Das Drama um Amazon Freevee und Youtube

Nachdem "/ vs. Wild" seit dem 29. November auf Youtube läuft, wurden bei Amazon Freevee schon neun Folgen gezeigt. Es hieß: "Um die Realisation der dritten Staffel zu ermöglichen, hat Amazon Freevee das Format umfassend unterstützt und sich zusätzlich die Rechte für eine Verwertung der neuen Episoden im werbeunterstützten Streaming-Bereich gesichert." Die Stars der Show mussten mit ihren Reaktionen rund einen Monat warten. Papaplatte sagte in seinem Stream, das würde extremes Spoiler-Potenzial mit sich bringen: "Was für uns Youtuber und Streamer mega schade ist."

Auch die Naturensöhne äußerten sich kritisch. Ebenfalls betonte Knossi, der gemeinsam mit Sascha Huber antrat: "Davon haben wir Kandidaten nichts. Es war wirklich so, dass einige Kandidaten das gar nicht wussten, dass das vorher bei Amazon kommt." Der 37-Jährige gab zu, nicht warten zu können, bis es auf Youtube losgeht. Er verstand jedoch den Punkt, dass "in dem Ausmaß so eine große Produktion folglich nicht realisierbar gewesen wäre".

Affe auf Bike sagte im Interview mit watson: "Ich verstehe die Reaction-Streamer, weil sie damit ihr Geld verdienen." Und weiter: "Auf der anderen Seite: Mein Gott, wir haben alle mehr als genug Geld. Ich bin sehr dankbar, dass das überhaupt stattfinden konnte." In jedem Fall steht vor dem Finale auf Youtube fest, wer durchhält.

Kieling-Skandal bekommt fast mehr Aufmerksamkeit, als die Show selbst

Im August wurde bekannt, dass im Rahmen der Show ein Übergriff stattgefunden haben soll. Ann-Kathrin Bendixen, wie Affe auf Bike bürgerlich heißt, stand im Mittelpunkt. Andreas Kieling flog kurz vor der Aussetzung aus dem Format. Seinen Platz im Team Joey Kelly nahm Jan Schlappen ein, der als Ersatzkandidat mit nach Kanada reiste. "Zu dem Zeitpunkt kannten wir uns höchstens 24 Stunden, es war wirklich krank", erklärte Jan in einem Stream.

Im Gespräch mit watson sagte Ann-Kathrin: "Nach dem Kieling-Thema gab es viel Kritik. Leute haben gesagt: 'Lasst die Frauen einfach raus, ohne die haben wir weniger Probleme.' Ich denke mir: Das macht gar keinen Sinn. In dem Fall war gerade der Mann das Problem. Über die Sichtweise war ich traurig." Für sie sei das Thema abgehakt. "Damit möchte ich gar nichts mehr zu tun haben", stellte sie klar.

Die Produktion habe in jedem Fall sehr gut reagiert, betonte sie und merkte an: "Diese Staffel ist sehr schön. Ich will nicht immer auf diese eine Thematik zurückblicken. Es ist krass, was die Gesellschaft aus so etwas macht." Durch die Medien seien viele darauf aufmerksam geworden. "Gerade zu Beginn, als Fritz sein Statement noch nicht gemacht hat, war die Gesellschaft sehr kritisch im Umgang mit mir", gab sie zu bedenken. Joey Kelly meinte in einem Stream, dass alles stimmen würde, was Fritz zum Rauswurf gesagt habe.

Waldbrände sorgen vor Start für Chaos

Durch die Waldbrände in Kanada drohte das Projekt zu scheitern. Es stellte sich die Frage, wie die Teams dort überhaupt Feuer machen können. Fritz erklärte in einem Stream, dass die Sicherheit eine "extrem hohe Priorität" habe. Die Produktion sollte möglichst wenig beeinträchtigt werden, es seien Absprachen mit den Behörden notwendig. Es könne zudem sein, dass es beim Thema Feuer Auflagen gebe, da niemand versehentlich einen Waldbrand auslösen dürfte.

Genau dieses Problem sorgte für Zündstoff. Fritz sagte im Nachhinein, dass das Team in die Säcke Grillanzünder gepackt habe – für ihn als Outdoor-Experte ein absolutes No-Go. Dies habe Fritz erst bemerkt, als er mit Survival Mattin an seinem Spot angelangt sei. "Davon wusste ich nichts", betonte er. Er meinte deutlich: "Dann könnt ihr mal überlegen, was das mit dem Feeling, mit deinem Kopf, mit der Gesamtsituation macht."

In dem Funk-Format "Ist Social Media peinlich" äußerte sich auch Ann-Kathrin zu dem Beutel Grillanzünder. Sie sagte: "Wir haben es gemerkt und haben es tatsächlich so aufgefasst, dass die Dinger jetzt rechtlich drin sein müssen, damit das Projekt stattfinden kann. Dann haben wir das so akzeptiert." Und weiter: "Wenn man die Reactions sieht, denkt man sich schon, krass, dass Fritz davon nichts wusste."

Kritik an der Produktion wird laut

Fritz Meinecke gab in einem Statement auf Youtube zu, dass für ihn und für das Team im Hintergrund die dritte Staffel "ein Riesen-Learning" sei. Man müsse offen und ehrlich zugeben, dass es vor Ort und bei der Produktion Probleme gegeben habe. Dieses Mal sei er zu fast 100 Prozent ein Teilnehmer gewesen: "Ich habe damit die Verantwortung abgegeben und war dadurch auch in viele Entscheidungsprozesse nicht mehr involviert." Dennoch räumte Fritz ein: "Ich habe definitiv auch Fehler gemacht – in der Kommunikation, ich habe manche Sachen vielleicht etwas zu naiv gesehen."

In einem anderen Stream wurde er deutlicher: "Ich mache keinen Hehl darum, das haben die Leute auch mitbekommen, dass da definitiv Sachen schiefgelaufen sind und ich mir die anders vorgestellt habe." Dies würde die Organisation oder das "Verhalten gewisser Personen" betreffen. Der 34-Jährige wolle damit nicht das ganze Projekt schlecht machen, "aber rund war das Ding nicht", betonte er. Es würde jedoch nicht darum gehen, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und einen Schuldigen zu suchen.

Rumathra meinte im Funk-Interview: "Für mich war der erste Tag auf der Insel Entspannung, sage ich ganz ehrlich, nachdem was vorher war. Ich war richtig froh, nicht mehr in diesen Hotels, in dem Bus zu sein. Klar, man schläft nicht sonderlich gut, aber das hat man in den Hotels auch nicht, weil die ganze Zeit irgendwas war." Besonders brisant: Ann-Kathrin verriet, dass sie vor der Aussetzung nicht mehr kontrolliert worden seien. "Ich habe nichts mitgenommen, ich hätte alles vollstopfen können", sagte sie.

Zudem seien Fans vor Ort gewesen, verriet zunächst Papaplatte in einem Stream. Fritz bestätigte in einen seiner Videos, dass es ein Leak über den Ort gegeben habe. Zwei Leute aus dem Orga-Team hätten durch ihre Instagram-Storys Informationen verbreitet. "Das führte dann dazu, dass das Internet Bescheid wusste, wo wir uns aktuell befinden", erklärte Fritz. Auch in einem Behind-the-Scenes war genau das Thema.

Favoriten sind die ersten, die abbrechen

Bereits in der sechsten Folge schieden Fritz und Mattin aus. Das führte zur großen Enttäuschung bei den Fans. Die beiden scheiterten am dritten Tag an der Suche nach Trinkwasser. Es wurden Vorwürfe in Richtung der Produktion laut, dass der Spot ungeeignet gewesen sei, auch Fritz und Mattin mussten sich Kritik anhören, dass sie nicht gekämpft, sondern einfach aufgegeben hätten.

Als zweites Team schieden die Naturensöhne aus. Sie galten wie die anderen beiden als absolute Survival-Profis, doch in der zehnten Folge an Tag fünf war für sie "7 vs. Wild" vorbei. Gerrit hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, der Schwindel machte ihm zu schaffen. Unter Tränen konnte er es nicht fassen, dass er und Andy abbrechen mussten. "Das Mindset war ein anderes", sagte Gerrit zum Schluss. So ging es bei dem Projekt mit Sicherheit vielen.

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