95 Prozent der Kritiker-Stimmen bei Rotten Tomatoes für "Ghost in the Shell" fallen positiv aus, und das kommt nicht von ungefähr. Ein Remake aus dem Jahr 2017 wusste trotz Scarlett Johansson in der Hauptrolle deutlich weniger zu begeistern.
Die schlechte Nachricht für Sci-Fi-Fans: Nur noch für kurze Zeit ist das Original in Deutschland im Amazon-Prime-Abo enthalten.
In einer dystopischen Zukunft des Jahres 2029 ist die Grenze zwischen Mensch und Maschine fast vollständig verwischt.
Körper werden durch kybernetische Prothesen ersetzt, Gehirne sind mit Netzwerken verbunden, und das Bewusstsein – der sogenannte Ghost – kann manipuliert, gehackt oder gar gestohlen werden.
Major Motoko Kusanagi ist eine Cyborg mit einem menschlichen Gehirn. Sie arbeitet für die Sektion 9, eine Eliteeinheit, die sich auf die Abwehr von Cyberterrorismus spezialisiert hat.
Als ein mysteriöser Hacker namens Puppet Master beginnt, Menschen zu manipulieren, indem er ihre Erinnerungen überschreibt, wird Kusanagi mit einer tiefgreifenden philosophischen Frage konfrontiert: Was unterscheidet einen künstlichen Körper mit einem Bewusstsein von einem "echten" Menschen?
Der japanische Sci-Fi-Klassiker aus dem Jahr 1995 gilt bis heute als Meilenstein der Animationsgeschichte. Unter der Regie von Mamoru Oshii entfaltet sich eine düstere Zukunftsvision, die sich mit Themen wie Bewusstsein, künstlicher Intelligenz und Körperlichkeit beschäftigt.
Mehr als 20 Jahre später versuchte Hollywood mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle das Konzept neu zu interpretieren – mit durchwachsenem Ergebnis.
Während das Original seinen Plot als Sprungbrett für eine komplexe, fast meditative Auseinandersetzung mit der eigenen Identität nutzt, bleibt das Remake eher an der Oberfläche: mehr Action, weniger Tiefe.
Die neue Version betont Motokos persönliche Vergangenheit und zeigt die Geschichte fast schon als klassische Origin-Story, mit klarer Gut-Böse-Struktur.
Rein visuell liefern beide Filme beeindruckende Bilder. Die 1995er-Version kombiniert handgezeichnete Animation mit CGI und schafft eine ikonische Ästhetik zwischen Neonlicht, Regen und kalter Architektur.
Das Remake von 2017 übernimmt viele der ikonischen Shots – teilweise 1:1 –, ersetzt aber die kontemplative Stimmung durch bombastische Effekte. Der Ghost fehlt also jener philosophische Kern, der das Original auszeichnet.
"Ghost in the Shell" von 1995 verschwindet am 14. September 2025 bei Amazon Prime Video aus dem Abo-Angebot. Danach bestehen aber weiter die üblichen Kauf- und Leihoptionen.