Wir zählen quasi schon die Stunden: Am Donnerstag, den 4. Juli, geht's endlich los mit der dritten Staffel "Stranger Things". Nach über anderthalb Jahren Wartezeit erfahren wir, wie es im amerikanischen Städtchen Hawkins weitergeht, nachdem im Finale der zweiten Staffel das Portal zur Schattenwelt (vermeintlich) geschlossen wurde.
Natürlich musste uns Netflix während dieser Wartezeit bei Laune halten. Zu diesem Zweck bekamen wir kleine Appetithäppchen serviert – in Form von Trailern, die schon erahnen lassen, worum es in Staffel drei grob gehen könnte.
Und wir haben diese Trailer mal genau unter die Lupe genommen...
Beide Trailer kommen nur auf ein paar Minuten, sind aber aus so vielen Szenen zusammengeschnitten, dass sich daran schon vieles ableiten lässt. Aber Achtung: Potentieller Spoiler-Alarm! Wen das nicht stört, darf gern mit uns über die Trailer spekulieren...
Robin arbeitet mit Steve zusammen am typischsten High-School-Ferien-Arbeitsplatz: Im örtlichen Eisladen. Der befindet sich in Hawkins' brandneuem Einkaufscenter, "Starcourt Mall", Schauplatz der aktuellen Monster-Attacken – aber dazu gleich mehr. Robin freundet sich scheinbar schnell mit Steve und seiner neuen Gang an. Neu deswegen, weil dazu inzwischen nicht mehr bloß Dustin gehört, sondern offenbar auch (ausgerechnet) Lucas' kleine Schwester Erica.
Erica bekommt in dieser Staffel anscheinend deutlich mehr Zeit vor der Kamera. Zurecht, wie es aussieht – schließlich schreckt sie eindeutig nicht vor merkwürdigen Abenteuern zurück und ist dabei zu sehen, wie sie à la "Mission Impossible" durch dunkle Lüftungsschächte krabbelt.
Wie auch Steve und Robin hat sich Billy einen sehr typischen Sommerjob gesucht: Er arbeitet als Bademeister im örtlichen Freibad. Seine Kollegin: Heather. Die hat in den Trailern zwar keine allzu großen Auftritte – so viel scheint aber klar: Sie gibt der Staffel-Drei-Episode "The Case of the Missing Lifeguard" (z. Dt.: "Der Fall des verschwundenen Bademeisters") wohl ihren Namen, denn Elf (Eleven) sieht sie in einer Vision unter Wasser verschwinden...
Über den mysteriösen Bruce wissen wir bisher fast gar nichts – bloß, dass er offenbar für Hawkins' Tageszeitung arbeitet und, äh, ein bisschen neben der Spur zu sein scheint. Im Trailer jedenfalls sehen wir ihn blutverschmiert und mit wildem Ausdruck in den Augen durch die Gänge eines Krankenhauses huschen. Das verheißt doch nichts Gutes...
Zu diesem Mann haben wir noch nicht mal einen Namen – aber so viel scheint klar: Das ist keiner von den Guten. Im Trailer ist zu sehen, wie er offenbar eine Fährte verfolgt und daraufhin samt Schusswaffe auf dem Rummel Hawkins' sein Unwesen treibt. Wen sucht er, wen will er umlegen? Der Trailer deutet an, es könnte Hopper sein – denn der Sheriff ist auf dem Rummel offenbar in echter Bedrängnis. Oder sind immer noch irgendwelche Regierungsleute hinter Elf her? Schließlich beobachtet Dustin auch, wie Militärhubschrauber über Hawkins kreisen...
Abgesehen von den Monstern herrscht in Hawkins prinzipiell nicht gerade Friede, Freude, Eierkuchen: Bürgermeister Kline hat sich mit seiner Eröffnung des Einkaufscenters schon unbeliebt gemacht. Demonstranten beklagen den Untergang des Einzelhandels. Wohl um seine Wählerstimmen zu sichern, veranstaltet der Bürgermeister den Rummel – da sich da aber bewaffnete Fremde rumtreiben, dürfte der bei den Wählern wohl nicht ganz so gut ankommen...
Was in den vergangenen Staffeln das Hawkins-Forschungslabor war, ist in diesem Jahr deutlich bunter und kapitalistischer: Das Einkaufszentrum, die "Starcourt Mall", ist anhand der Trailer eindeutig die neue Heimat des Bösen in Hawkins und wird zum Horror-Schauplatz. So viel verrät auch schon die Betitelung des Staffelfinales: "The Battle of Starcourt", aus dem wir ziemlich sicher im Trailer schon einige Szenen zu sehen bekamen.
Warum ausgerechnet ein Einkaufszentrum? Nun ja, offensichtlich ist die Starcourt Mall zum neuen Hawkins-Labor geworden, samt Portal zur Schattenwelt im Keller (?) – oder vielleicht sind Mall und Labor dasselbe, und die Mall wurde an Ort und Stelle des abgerissenen Labors erbaut. Schließlich spielt Staffel drei über ein halbes Jahr nach der zweiten – genug Zeit für den Umbau wäre also gewesen.
Weil eine Mall aber eben doch nicht das ist, was man sich unter einem Monster-Versteck so vorstellt, liefern uns Trailer und Staffel direkt ein zweites monströses Quartier: Ein Stahlwerk, das Ratten – und Billy, aber zu dem gleich mehr – magisch anzuziehen scheint. Das offenbar verlassene Stahlwerk scheint das Zuhause dieser glitschigen Kreatur zu sein, die schon im Trailer das örtliche Krankenhaus überfällt (und zu der wir eine ganz eigene Theorie haben...).
Ein alter Bekannter spukt auch in Staffel drei herum: Das riesige Monstrum, das Will beim letzten Mal mit Horror-Visionen quälte, ist weiterhin dabei. Offenbar gelang es Elf doch nicht, das Portal zur Schattenwelt endgültig zu schließen. Der große Unterschied zu Staffel zwei: Der "Gedankenschinder", wie die Jungs das Ding nannten, kann nun offenbar auch mit Worten kommunizieren – und hat eine ganze Armee um sich geschart...
Die gruselige Stimme im Trailer spricht nicht im Singular, sondern von "wir" und "uns" – womit klar wäre: Hawkins hat es nicht mit bloß einem Gegner zu tun, sondern höchstwahrscheinlich mit einer Horde hirnloser Zombies, kontrolliert vom Gedankenschinder. Woran das auszumachen ist? An diesen Ladys hier:
Für uns sehen die beiden aus wie frischgebackene Zombies – besessen, wie Will es in Staffel zwei war. Dazu dann noch die scharenweise ins Stahlwerk strömenden Ratten (s. unten, untere Bildhälfte) – ja, der Gedankenschinder hat sich eine Armee aufgebaut.
Max' Bruder Billy war in Staffel zwei der rebellische Schönling – es sieht allerdings ganz danach aus, als würde seine Rolle in Staffel drei eine finstere Wendung nehmen. Im Trailer ist nämlich erst einmal zu sehen, wie Billy unter der Dusche über eine schwarze Wunde an seinem Arm streicht. Noch eindeutiger sind Wills Worte an Elf, in denen er ihr prophezeit: Billy könnte ein "new host", also die neue menschliche Hülle des Gedankenschinders sein – vermutlich durch die Wunde (oder ist es ein Rattenbiss?) an seinem Arm.
... und wenn diese Adern an seinen Armen nicht beunruhigend sind, weiß ich auch nicht.
Unsere Theorie: Dieser Mann, der hier zufälligerweise blutig im Krankenhausflur steht, verwandelt sich in derselben Szene in das glitschige Monster von oben, das im Trailer am selben Ort zu sehen war. Wir können also vermuten, dass der Gedankenschinder seine Opfer zuerst geistig kapert und fernsteuert, bevor sie sich schließlich in schleimige Wesen verwandeln. Klingt plausibel? Klar, ist ja auch "Stranger Things".
Und zu "Stranger Things" gehören natürlich auch jede Menge liebenswerte Charaktere – die in der kommenden Staffel selbstverständlich der Spannung halber noch einmal ordentlich durcheinandergewürfelt werden. Anhand der Trailer lässt sich aber sagen, dass: