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Open-Air-Konzert: Ski Aggu schafft Ruhebereich für neurodivergente Fans

21.06.2024, Niedersachsen, Schee
Ski Aggu startet am Freitag seine Open-Air-Konzerttour.Bild: dpa / Moritz Frankenberg
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Ski Aggu schafft Ruhebereich für neurodivergente Fans auf Konzerten

Auf seinen bevorstehenden Open-Air-Konzerten will Ski Aggu seinen Fans einen Ruhebereich anbieten. Der soll dafür sorgen, dass sich insbesondere schwangere und neurodivergente Menschen wohlfühlen und ein angenehmes Konzert-Erlebnis haben.
20.06.2025, 15:2220.06.2025, 15:45
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Laute Musik, blinkende Lichter, riesige Menschenmengen – auf Konzerten muss man viele Eindrücke gleichzeitig verarbeiten. Während viele neurotypische Menschen diese Reize als aufregend oder stimmungsvoll empfinden, lösen sie bei neurodivergenten Personen teils Stress, Überforderung oder sogar sensorische Überlastung aus. Ihnen wird dann alles zu viel.

Als neurodivergent werden – einfach ausgedrückt – Menschen beschrieben, deren Gehirn anders funktioniert als das, was als gesellschaftliche Norm gilt. Darunter fallen beispielsweise Personen mit Autismus oder ADHS. Viele von ihnen bleiben von großen Veranstaltungen wie Konzerten lieber direkt fern, bevor sie einen Shutdown erleben, also über einen gewissen Zeitraum geistig gelähmt sind.

Open-Air-Tour: Ski Aggu kündigt Ruhebereiche an

Das muss aber gar nicht sein, wie jetzt Ski Aggu zeigt. Der Rapper ist momentan einer der erfolgreichsten Künstler:innen Deutschlands und spielt am Freitag in Dresden sein erstes von insgesamt fünf Open-Air-Konzerten. Und die sollen auch neurodivergente Menschen genießen können.

Auf Instagram kündigte Ski Aggu in seiner Story nämlich an: "Aufgepasst: Für Schwangere, neurodivergente Menschen oder ALLE die aus anderen Gründen nicht im moshpit sein können, gibt es bei meinen Open Airs einen ruhigen Bereich. Dort herrscht auch Rauch- und Saufverbot."

Ski Aggu kündigte am Donnerstag in seiner Instagram-Story Ruhebereiche bei seinen Open-Air-Konzerten an.
Ski Aggu kündigte am Donnerstag in seiner Instagram-Story Ruhebereiche bei seinen Open-Air-Konzerten an.Bild: screenshot instagram / wer.ist.aggu

Alle Fans, die das Konzert lieber aus dem Ruhebereich anschauen wollen, sollen sich unter der Mail-Adresse awareness@kommune030.com melden, schreibt der Künstler weiter in seiner Story.

Außerdem verweist er auf das Awareness-Team vor Ort. Wer sich während des Konzerts unwohl fühle oder Unterstützung brauche, könne sich an das Team mit den farbigen Westen wenden. Und falls die nicht zu sehen sind, könne man auch das Barpersonal, die Security oder Sanitäter:innen ansprechen.

Awareness-Teams sind auf Konzerten und Festivals mittlerweile keine Seltenheit mehr. Ruhebereiche für neurodivergente Menschen sind derzeit aber eher noch die Ausnahme. Ski Aggu ist allerdings nicht der erste Künstler, der möglichst vielen Fans ein angenehmes Konzerterlebnis ermöglichen will.

Ikkimel hat es vorgemacht: Rapperin mit Ruhebereich

Erst vor wenigen Wochen gab Rapperin Ikkimel ein Konzert in der Columbia-Halle in Berlin, bei dem es ebenfalls einen speziellen Ruhebereich für Schwangere und neurodivergente Menschen gab.

Allerdings können Künstler:innen ihren Fans längst nicht bei jeder Location solch ein Angebot machen. "Wenn wir ein Konzert, sagen wir mal: in der Kirche haben, dann hallt das ganz anders. Dann ist das für Leute mit akustischen Herausforderungen eine Besonderheit", sagt etwa Johannes Everke vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) gegenüber Deutschlandfunk Nova.

Der BDKV arbeite aber mit dem Verein Act Aware zusammen, einer Initiative, die sich für mehr Awareness auf solchen Events einsetzt. Gut möglich also, dass künftig immer häufiger Ruhebereiche auf Konzerten angeboten werden.

Ski Aggu schafft Ruhebereich für neurodivergente Fans auf Konzerten
Auf seinen bevorstehenden Open-Air-Konzerten will Ski Aggu seinen Fans einen Ruhebereich anbieten. Der soll dafür sorgen, dass sich insbesondere schwangere und neurodivergente Menschen wohlfühlen und ein angenehmes Konzert-Erlebnis haben.

Laute Musik, blinkende Lichter, riesige Menschenmengen – auf Konzerten muss man viele Eindrücke gleichzeitig verarbeiten. Während viele neurotypische Menschen diese Reize als aufregend oder stimmungsvoll empfinden, lösen sie bei neurodivergenten Personen teils Stress, Überforderung oder sogar sensorische Überlastung aus. Ihnen wird dann alles zu viel.

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