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Sylvie Meis äußert sich deutlich zu "Let's Dance" und "Dschungelcamp"

Moet & Chandon Effervescence Dinner in Berlin Sylvie Meis auf dem roten Teppich beim Moet & Chandon Effervescence Dinner im B
Moderatorin Sylvie Meis hat in dieser Woche auf der Moët & Chandon-Party die Gäste durch den Abend geführt. Bild: www.imago-images.de / imago images
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Sylvie Meis zieht TV-Bilanz: Klare Worte zu "Let's Dance" und harte Kritik am "Dschungelcamp"

16.11.2022, 14:59
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Die meisten haben sie als Moderatorin abgespeichert. Aber mehr Geld dürfte Sylvie Meis aktuell verdienen mit ihrem Instagram-Account, auf dem sie unter anderem für Autoversicherungen wirbt. (Ja, Autoversicherungen.) Oder mit Aldi-Bikinis und Lippenstiften, die sie designt. In dieser Woche hat sie eine Champagner-Party in Berlin moderiert. Im Fernsehen war sie hingegen schon länger nicht zu sehen.

Warum nicht und warum wir lange warten können, bis wir sie als Moderatorin des "Dschungelcamps" zu sehen bekommen, das erklärt Sylvie Meis im watson-Interview über Karriere, Kohle und Klischees.

Lange nicht gesehen im TV. Wann ist es wieder so weit, Frau Meis?

Das letzte Mal "Love Island" war im März. Im September sollte es eigentlich weitergehen, was leider verschoben wurde. Jetzt ist die nächste Staffel für September 2023 geplant. Also spätestens dann bin ich zurück.

"Ob ich etwas von 'Let’s Dance' vermisse? Nein, wüsste ich nicht."
Moderatorin Sylvie Meis

Sie haben sieben Jahre lang "Let’s Dance" moderiert – bis Sie unerwartet abgelöst wurden von Victoria Swarovski. Ärgert Sie das heute noch?

Davor und danach war ich insgesamt fünf Jahre in der Jury von "Das Supertalent". Und elf Jahre bei einem Sender – das ist schon mega. Ich habe das sehr genossen, aber irgendwann war es Zeit für Abwechslung. Und "Love Island" war immer on my List.

Sylvie Meis und Daniel Hartwich in der 8. Liveshow der 10. Staffel der RTL-Tanzshow Let s Dance im MMC Coloneum. Köln, 12.05.2017 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage

Sylvie Meis and Daniel Hartwich in the  ...
Von 2011 bis 2017 hat Sylvie Meis zusammen mit Daniel Hartwich die RTL-Sendung "Let's Dance" moderiert. Dann war überraschend Schluss.Bild: imago/Future Image

Vermissen Sie wirklich nichts von "Let’s Dance"?

Ob ich etwas von "Let’s Dance" vermisse? Nein, wüsste ich nicht. Das ist ein Königsformat. Der Glamour. Alle wollten daran teilnehmen. Und für die Zuschauer war es etwas, was die ganze Familie sehen konnte. Solche Formate werden immer überleben – auch wenn das Fernsehen gerade in einer schwierigen Situation ist.

Im Januar geht es weiter mit dem Dschungelcamp. Wäre das nicht was für Sie?

Als Teilnehmerin? Niemals.

"Es ist nicht meine Art von Sprache. Aber vor allem ist es nicht mein Humor"
Moderatorin Sylvie Meis

Nicht als Teilnehmerin. Als Moderatorin.

Oh, nee. Das Dschungelcamp wäre überhaupt nichts für mich. Ich habe noch nie eine einzige Folge davon gesehen.

Warum denn nicht?

Es gefällt mir einfach nicht. Erstens ist es mir viel zu spät, wenn es ausgestrahlt wird. Da schlafe ich oft schon. Es ist nicht meine Art von Sprache. Aber vor allem ist es nicht mein Humor – dadurch könnte ich es wirklich nie moderieren.

Wie wichtig ist es Ihnen, Ihr eigenes Geld zu verdienen?

Das wichtigste ist für mich Liebe und Gesundheit. Aber wenn es um meine Karriere geht, ist für mich Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und mein eigenes Geld zu verdienen das aller, allerwichtigste. Ich möchte nicht abhängig sein von einem Mann.

Wie wichtig ist denn Instagram als Einnahmequelle inzwischen für Sie?

Instagram ist eine sehr, sehr wichtige Einnahmequelle, aber vor allem als Sprachrohr zur Öffentlichkeit für mich geworden.

"Ich werde nächstes Jahr 45. Wie lange wird meine Karriere noch weitergehen wie bisher?"
Moderatorin Sylvie Meis

Sie werben sogar für Autoversicherungen auf Ihrem Instagram-Kanal. Warum denn das?

Auf meinem Kanal sieht man viel Beauty und Lifestyle – aber auch sowas wie Versicherungen. Und zwar sehr bewusst. Das sind Zeiten, in denen wir alle gucken müssen, wie es mit der Wirtschaft weitergeht, in der Existenzängste real sind.

Wie real sind denn Inflation und Energiekrise in Ihrer Welt? Müssen Sie auch sparen?

Ich habe das Glück, in Zeiten von Corona mein Unternehmen sehr stabil gehalten zu haben und sogar gewachsen zu sein. Aber auch ich muss mich immer fragen: Was kommt als Nächstes? Auch ich spare – auch, um auf Jahre vorbereitet zu sein. Ich werde nächstes Jahr 45. Wie lange wird meine Karriere noch weitergehen wie bisher? Ich kann mein Geld auch nicht aus dem Fenster schmeißen.

Wie wichtig ist Ihnen, dass der Mann auch Geld hat?

Ich habe immer gesagt, dass ich es sehr schön finde, wenn ich einen Partner habe, der mir auf Augenhöhe begegnet. Dass wir die gleichen Ziele haben und auch finanziell auf einem Level sind. Ich habe das Glück, einen Partner gefunden zu haben, mit dem ich die schönen Seiten im Leben genießen kann. Aber wir beide sind auch Menschen, die sich gerne sicher fühlen wollen.

Ihr Mann ist Künstler. Können Sie was anfangen mit seiner Kunst?

Ich denke oft: "Okay, wow", wenn ich vor seinen Werken stehe. Manchmal muss ich auch genau hinsehen, um alles zu greifen. Aber genau das ist doch das Schöne an Kunst.

"Ich bin mehr als die gelockte Mähne und schönes Make-up."
Moderatorin Sylvie Meis

Lassen Sie uns noch sprechen über den anderen Mann in Ihrem Leben. Ihren Sohn Damian, der seit 2020 bei seinem Vater Rafael van der Vaart und dessen Lebensgefährtin Estavana in Dänemark lebt. Sind Sie inzwischen froh, dass das Kind aus dem Haus raus ist?

Oh, nein. Immer noch nicht, muss ich sagen. Aber ich freue mich so sehr darüber, wie eigenständig er ist. Ich bin so stolz auf ihn, dass er diesen Schritt gemacht hat und in ein anderes Land gegangen ist. Dass er Dänisch gelernt hat. Er hat sich durchgekämpft. Und schließlich hat er seinen Vertrag bei dem dänischen Klub Esbjerg fB bekommen und jetzt ist er sogar wieder Teil der niederländischen U-16-Nationalmannschaft. Dennoch – vermisse ich ihn hier? Klar. Auch wenn ich natürlich schätze, dass ich mein Leben in den vergangenen zwei Jahren ohne Schuldgefühle so leben konnte, wie ich es getan habe.

Sprechen wir noch über ein paar Klischees, die viele mit Ihnen verknüpfen. Oftmals werden Sie aufgrund Ihres Aussehens bewundert. Kann das manchmal nervig sein – weil Sie auf Ihr Äußeres reduziert werden?

Manchmal frage ich mich das wirklich auch. So viele Interviews wie ich zum Thema Body gebe, kann eine Person alleine fast nicht geben. Aber ich verstehe das. Sport und gesundes Essen sind eine Leidenschaft von mir. Trotzdem ist das nur ein Teil von mir. Ich bin mehr als die gelockte Mähne und schönes Make-up.

"Leute, die mich für oberflächlich halten, finde ich oberflächlich."
Moderatorin Sylvie Meis

Viele halten Sie für oberflächlich. Was sagen Sie dazu?

Mein Konter ist dann immer: Leute, die mich für oberflächlich halten, finde ich oberflächlich. Wenn jemand es schafft, sich zwanzig Jahre in diesem Business on Top zu halten, dann gehört da glaube ich ein bisschen mehr dazu als Oberflächlichkeit.

Haben Sie in Verbindung mit Ihrem Äußeren mal unangenehme Erfahrungen gemacht? Blöde Sprüche oder Sexismus zum Beispiel?

Wenn man mal unvorteilhaft fotografiert wird, dann gibt es immer Leute, die sagen: Oh mein Gott, was hat sie gemacht? Als Frau im Showbusiness ist es wirklich manchmal nicht leicht. Wenn du nichts machst, heißt es: Die ist aber alt geworden! Wenn du etwas machen lässt, dann ist es auch verkehrt.

Sie meinen Beauty-OPs? Was haben Sie denn machen lassen?

Ich bin gerne die beste Version von mir selbst. Damit meine ich auch das Optische. Ich mache Sport, meditiere – und natürlich habe ich auch kleine Sachen an mir machen lassen. Dazu gehören für mich zum Beispiel Hyaluron-Filler.

Es gibt nicht viele Frauen in dem Business, die darüber offen sprechen. Warum tun Sie es?

Weil ich es schade finde, dass an die 98 Prozent aller Frauen in dem Business es machen und niemand darüber spricht. Ich habe es genauso gemacht früher. Bis ich gemerkt habe, wie erleichternd es ist, es doch zu tun. Mein Rat an alle Frauen ist – egal was ihr macht, Hauptsache, ihr macht es für euch.

"Damals haben alle gesagt, ich wäre PR-technisch am Ende."
Moderatorin Sylvie Meis

Wie gehen Sie damit um, wenn Sie unterschätzt werden?

Ich habe heutzutage nicht mehr das Gefühl, dass ich unterschätzt werde. Das hatte ich früher, als ich für viele nur die Spielerfrau war. Aber ich habe es geschafft von der van der Vaart zu Sylvie Meis. Ich hänge nicht Jahre nach der Trennung noch an dem Namen meines Ex-Mannes.

Sind Sie stolz darauf?

Darauf bin ich unter anderem stolz. Damals haben alle gesagt, ich wäre PR-technisch am Ende, wenn ich diesen Namen ablege. Aber ich habe auf mein Gefühl gehört – und habe es trotzdem geschafft. Hätte ich das nicht getan, hätte ich das für immer bereut. Aber ich bin natürlich auch sehr stolz, dass ich den Brustkrebs vor 13 Jahren überwunden habe. Und ich bin stolz, dass ich viele, viele schreckliche Schlagzeilen überwunden habe.

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