Joachim Llambi bezeichnete den Rauswurf von Marie Mouroum nach der zehnten Live-Show von "Let's Dance" als "Paukenschlag". Die Zweitplatzierten nach dem Jury-Ranking "mussten aufgrund der wenigsten Zuschauer-Anrufe die Show völlig überraschend verlassen", schrieb er.
In der Show schwärmte Llambi nach ihrer Performance, dass er so etwas im Viertelfinale sehen wolle. Umso geschockter war nicht zuletzt das Tanzpaar von seinem Rauswurf. Viele Tränen seien nach dem Aus geflossen, erklärten die beiden später in ihrer Instagram-Story. Das zeigt, was sich künftig in der Show verändern sollte.
Bei "Let's Dance" können die Promis und Profis für ihre tänzerische Leistung viele Punkte kassieren. Und dennoch zeigte zuletzt der Fall von Marie Mouroum, dass sie trotz der zweitbesten Leistung im Viertelfinale rausflog. Dazu stellte Joachim Llambi auf seinem Instagram-Profil fest:
Zudem merkte er an: "Bei Punktgleichheit entscheiden die Stimmen der Zuschauer. Das mag für viele unverständlich sein, ist aber so!" Selbst mir als quasi "Let's Dance"-Expertin ist dieser Umstand nicht immer ganz klar, ohnehin ist es generell unfair, wenn ein Star trotz Top-Leistung fliegt.
"Let's Dance"-Star Marie Mouroum meinte im Übrigen selbst, das Prinzip aus den Anrufen und dem Voting ebenfalls nicht verinnerlicht zu haben. Die Umstände, welche zum Show-Aus geführt haben, seien ein Konstrukt, das sie selbst noch nicht verstehe. Dazu zähle die Kombination aus Jury-Punkten und Anrufe, die ihr bisher nicht klar seien.
Umso verständlicher ist, dass auch das Publikum von "Let's Dance" eine Regeländerung fordert, die ich ebenfalls begrüße. Ein anderes Voting-System hätte nämlich verhindert, dass Marie Mouroum rausgeflogen wäre. Denkbar wäre, dass die Jury mehr Stimmrecht als das Publikum bekommt.
Eine Zuschauerin schlägt auf der Instagram-Seite von "Let's Dance" vor: "Spätestens ab dem Viertelfinale sollte es keine Zuschauerwertung mehr geben, damit es fair bleibt und wirklich die besten Tänzer weiterkommen und nicht Personen mit der größeren Fanbase."
Da die Jury vom Fach kommt, sollte ernsthaft darüber nachgedacht werden, dass das Urteil auch eine höhere Gewichtung erhält und nicht mehr "nur" 50 Prozent.
Noch verwirrender machen es am Ende die Jury-Ranking-Punkte. Je nach Platzierung erhalten die Promis mindestens noch einen Punkt dazu, welche auf die Gesamtwertung raufgerechnet werden. Im Fall von Marie Mouroum nützten ihr auch die in ihrem Fall vier Punkte oben drauf als Zweitplatzierte nichts. Mit insgesamt 56 Punkten holte sie sich fast die maximale Anzahl, die überhaupt erreicht werden konnte.
Je weiter "Let's Dance" voranschreitet, umso mehr müssen die Promis tanzen. Es stellt sich die Frage, ob die Show überhaupt noch einen Discofox-Marathon braucht, bei dem alle Paare wild durcheinander tanzen. Inwiefern die Jury und letztlich das Publikum hier den Durchblick behalten will, sei mal dahingestellt.
Immer wieder gibt es mit dem Partner-Switch oder auch dem Trio-Dance neue Herausforderungen, an die sich die Promis anpassen müssen.
So kündigte Joachim Llambi vor dem Halbfinale vollmundig an: "Unsere vier Verbliebenen tanzen auf jeden Fall zwei Mal einen Einzeltanz. Das ist schon mal sehr anspruchsvoll, aber wir wären ja nicht 'Let's Dance bei RTL, wenn wir nicht 'Let's Dance' wären."
Mit Blick darauf meinte er: "Also werden wir noch einen 'Impro Dance Even Noch More Extreme' machen. Und das heißt, jeder tanzt also einen dritten Tanz, den er aus einer Lostrommel zieht." Damit versucht die Show selbst, sich von Woche zu Woche zu übertrumpfen. Das bedeutet für die Stars des Formats, noch mehr Schweiß, noch mehr Druck, noch mehr Training.
Weniger Tänze würden nicht nur den Promis mehr Freiraum für die Vorbereitung schaffen. Auch das Publikum müsste sich nicht in jeder Show mehrmals mithilfe der Rückblenden in Erinnerung rufen, welcher Contemporary oder Charleston jetzt eigentlich der beste war.
Besonders fies war die Anforderung im Übrigen in Folge acht. Beim Partner-Switch flog erstmals bei "Let's Dance" jemand raus und es mussten mit dem Einzeltanz zwei Tänze in der Folge performt werden.
Marie Mouroum stellte dazu im Interview mit watson fest: "Die letzte Woche war hart. Man merkt es an der Qualität. Zwei Tänze auf so hohem Niveau umzusetzen war schwer. Die Schritt-Sicherheit war da so eine Sache."
Im reinen Männer-Finale wird es für Taliso Engel, Diego Pooth und Fabian Hambüchen besonders taff. In der letzten Ausgabe müssen sie einen Jurytanz, ihren Lieblingstanz und den Final-Freestyle präsentieren. Wer das reibungslos schafft, hat sich wahrlich den Titel "Dancing Star" verdient.
Die 18. Staffel hat gezeigt, wie wichtig es ist, Promis, die nicht so eine große Reichweite haben, dem Publikum (noch) näher zu bringen. Bezeichnend dafür war die Bemerkung von Profi Evgeny Vinokurov, der im Viertelfinale gemeinsam mit Marie Mouroum und Alexandru Ionel tanzte.
Als er gefragt wurde, warum es die beiden verdient hätten, weiterzukommen, sagte er: "Marie kam zu 'Let's Dance', keiner kannte sie. Wer ist das überhaupt? Sie kommt aus Amerika, New York. Dieses Mädchen hat sich wirklich durch Fleiß, durch viel Training etabliert."
Und weiter: "Ich finde, was sie hier von Show null bis Show zehn gemacht hat, ist erstaunlich." Er sei ein großer Fan von ihr und sie müsste bis zum Finale in der Show bleiben. Daraus wurde bekanntermaßen nichts.
Die Aussage zeigt aber, wie wichtig es ist, die Stars prominent in Szene zu setzen. Die Persönlichkeit gehört schließlich besonders bei der Publikumsbewertung mit dazu und hat mit Blick auf die vergangenen Votings wohl einen noch größeren Stellenwert.
In der finalen "Let's Dance"-Folge stehen noch einmal die ausgeschiedenen Promis auf dem Parkett. Marie Mouroum wird dann zum letzten Mal zeigen können, warum sie und Alexandru Ionel es in der Show verdient hätten, bis zum Ende um den Sieg zu kämpfen.