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AfD-Eklat um Berliner Club Metropol: Location teilt Statement

Zartmann live bei einem Konzert auf dem Domplatz. Erfurt, 06.07.2024 *** Zartmann live at a concert on the cathedral square in Erfurt, 06 07 2024 Foto:xM.xKremerx/xFuturexImagex clueso_4701
Der Musiker Zartmann hat sein Konzert im Berliner Metropol abgesagt.Bild: www.imago-images.de / imago images
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Berliner Club mit AfD-Nähe? Location reagiert nach Absage von Zartmann

Musiker Zartmann hat vor wenigen Tagen sein Konzert im Berliner Club Metropol abgesagt. Der Eigentümer soll im Vorfeld der Bundestagswahlen Geld an die AfD gespendet haben. Jetzt äußert sich das Metropol.
20.03.2025, 18:2220.03.2025, 18:22
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Eigentlich war die Vorfreude groß: Ein Release-Konzert des Musikers Zartmann sollte am 5. April 2025 im Berliner Club Metropol stattfinden. Die Idee hat sich inzwischen erledigt: Via Instagram verkündete der Sänger am vergangenen Montag, dass das Konzert abgesagt wird.

Als Anlass dafür verlinkte Zartmann einen Artikel aus dem "Tagesspiegel", der bereits vor einigen Wochen eine Verbindung zwischen dem Metropol und der AfD nahegelegt hat: Recherchen haben ergeben, dass der Club-Eigentümer, der Immobilienmogul Henning Conle, kurz vor der Bundestagswahl 2025 die AfD mit einer Spendensumme von 2,35 Millionen Euro unterstützt haben soll.

Auch wenn juristisch bisher noch nichts bewiesen ist: Für den Musiker Zartmann, der sich schon öfter deutlich gegen die AfD positioniert hat, war die Sache nach der Recherche klar genug, um das Konzert abzusagen.

Nach Konzert-Absage: Metropol reagiert

Das Metropol hat nun auf seiner Website ein Statement veröffentlicht. Darin wird auf die neuste Berichterstattung eingegangen, die eine Verbindung zwischen der Venue und der AfD nahelegt. Man lehne diese Darstellung entschieden ab.

Konkreter heißt es in dem Statement, die Location stehe für Offenheit und Diversität. "Wir distanzieren uns ausdrücklich von der AfD und deren Ideologie." Mit dem Metropol wolle man vielmehr einen Ort für alle Menschen schaffen, "unabhängig von Herkunft, Religion oder Sexualität".

Dass durch die "missverständliche Berichterstattung einige Künstler:innen verunsichert wurden", bedauere man. Eine Verbindung zu der rechtspopulistischen Partei gebe es jedoch nicht. Das soll auch der Hashtag #metropolgegenrechts am Ende des Statements unterstreichen.

AfD-Nähe von Eigentümer nicht verneint

Gleichzeitig verneint der Text allerdings nicht die grundlegende Aussage der kürzlichen Recherchen. Stattdessen heißt es in dem Statement: "Der Eigentümer unserer Räumlichkeiten ist kein Einflussfaktor für unsere Arbeit als Venue."

Zudem wolle man betonen, dass der "historische Wert und die kulturelle Bedeutung des Metropol nicht von den persönlichen Ansichten einzelner Eigentümer:innen abhängig gemacht werden sollten."

Verhältnis zwischen Location und Eigentümer

Die offensichtlich entgegengesetzten Haltungen der Location und ihrem Eigentümer irritieren. Auf watson-Anfrage zum genaueren Verhältnis zwischen dem Metropol und Henning Conle, erklärt man: "Es besteht kein direktes Verhältnis zum Eigentümer." Zwischen dem und den Betreiber:innen der Location sei zu unterscheiden.

Zudem betont man watson gegenüber, dass sich das Team hinter dem Metropol durch sein Programm und seine Einstellung definiert, "und nicht durch den Besitzer des von uns mit Leben gefüllten Gebäudes."

In einer Situation wie dieser könne man sich als Team nur klar positionieren und für kulturelle Vielfalt einstehen. "Das werden wir auch in Zukunft so handhaben."

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