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ARD und ZDF: "Brave Mädchen" pausiert nach massiver Kritik

Der Podcast "Brave Mädchen" geriet in die Kritik.
Der Podcast "Brave Mädchen" geriet in die Kritik.Bild: Instagram/ Evilsuki
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ARD und ZDF: Funk-Podcast "Brave Mädchen" legt nach Kritik Pause ein

Mit dem Netzwerk Funk richten sich die Öffentlich-Rechtlichen an die junge Zielgruppe. Der Podcast "Brave Mädchen" wurde vielfach kritisiert. Jetzt gibt es Konsequenzen.
26.09.2025, 15:3126.09.2025, 15:31

Mehr als 60 Formate gibt es inzwischen bei dem Content-Netzwerk Funk von ARD und ZDF. Am 20. August ist mit "Brave Mädchen" ein neuer Podcast dazugekommen. Bisher wurden vier Folgen von Suki und Henna veröffentlicht. In dem Format geht es laut Funk um Freundschaft, Feminismus, Dating und Popkultur.

Die Aussagen der beiden Frauen gerieten zuletzt aber immer mehr in den Fokus, sie wurden von Youtube-Stars wie Sashka oder Rezo für ihre Vorgehensweise kritisiert. Auch die Öffentlich-Rechtlichen sind Teil der Kritik, da "Brave Mädchen" durch den Rundfunkbeitrag finanziert wird.

Die Podcasterinnen bezeichneten etwa die Meinungs-Youtuberin Sashka als Pick-Me-Girl: Sie würde sich absichtlich verstellen, um Männern zu gefallen. Dagegen und gegen andere Darstellungen wehrte sich Sashka. Nun pausieren die "Braven Mädchen" vorerst mit ihrem Podcast.

"Brave Mädchen" nimmt sich Zeit zur Reflexion

Auf der Spotify-Seite von "Brave Mädchen" erschien ein offizielles Update, wie es mit dem Podcast weitergeht. Das Statement befindet sich unter dem letzten Video vom 10. September. Darin heißt es zunächst, dass Moderatorinnen seit einigen Tagen die kritischen Diskussionen zu ihrem Format verfolgen:

"Es ist uns wichtig, unterschiedliche Perspektiven zu hören, die für die Weiterentwicklung unserer Inhalte hilfreich sind. 'Brave Mädchen' ist ein Format bei Funk, in dem Henna und Suki ihre Erfahrungen und Sichtweisen zu Themen erörtern, die viele junge Frauen in ihrem Alter beschäftigen – etwa Freundschaften, Beziehungen, Körperbilder, mentale Gesundheit und gesellschaftliche Erwartungen."

Dabei soll der Podcast auch kontroverse Standpunkte einnehmen und gleichzeitig der Raum sein, der Perspektiven umfassend erläutern würde und sich damit auch selbstkritisch auseinandersetzt.

Schließlich wird eingeräumt: "Das ist uns in dieser Folge noch nicht optimal gelungen. Wir stehen am Anfang der Formatlaufbahn von 'Brave Mädchen' und reflektieren aktuell, wie wir im Format noch besser einen respektvollen und zugleich offenen Diskurs ermöglichen, um unserem Zielpublikum Denkanstöße zu bieten."

Funk-Format spricht von "Veröffentlichungspause"

Im Anschluss gehen sie darauf ein, dass der Podcast erst einmal pausiert. So heißt es: "Wir glauben daran, dass uns dies in zukünftigen Folgen gelingen wird – konstruktive Kritik hilft uns dabei und fließt in die Schärfung des Formats ein." Gleichzeitig bedeutet das aber auch: "Dafür haben wir uns aktuell eine Veröffentlichungspause genommen."

Auch wird darauf hingewiesen, dass sie in den Kommentarspalten und Direktnachrichten "Entwürdigungen, Gewaltandrohungen und obszöne Bezeichnungen" nicht tolerieren würden. Konstruktive Kritik am Format sei allerdings legitim. Die Aussagen stammen vom Team "Brave Mädchen" und Funk.

Henna und Suki polarisierten von Anfang an mit ihrem Funk-Projekt. Aussagen wie diese von Suki stießen sauer auf: "Ich habe wirklich nachgedacht, wie viel ein Mann verdienen müsste, damit ich ihn date. Da habe ich beschlossen, mindestens 35.000 Euro netto im Monat."

Auch meinte sie: "Ich mache meine Männer so reich, dass sie schon wieder obdachlos aussehen." Sashka landete in dem Podcast in der Kategorie "Schrott der Woche". Dazu meinte sie in einem Youtube-Video deutlich: "Eigentlich könnte man sagen, es ist deren Meinung, das war's, tschüss."

Und weiter: "Aber es ist ein öffentlich-rechtlicher Podcast, er ist von Funk, wo ich mir dann doch schon die Frage stelle: Müssen die Art von Lästereien wirklich unter anderem auch von mir finanziert werden?"

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