Viele Koch-Shows tun sich aktuell im deutschen Fernsehen schwer. Alexander Kumptner und Johann Lafer beispielsweise können davon ein Lied singen, ihre neuen Formate gehen bei Sat.1 am Nachmittag zumeist unter.
Am 16. Juli brachte RTL eine neue Staffel von "Raue – Der Restaurantretter" an den Start, und das zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Für sein Vertrauen in die Show wurde der Sender allerdings nicht belohnt, wie die Quoten zeigen.
Der Star-Koch Tim Raue versucht bei RTL, Restaurants vor dem Ruin zu retten. Zum Auftakt der zweiten Staffel steht das Hollwigger Bistrorant in Köln im Fokus. Der Inhaber Jörg Gremann kämpft hier mit zahlreichen Problemen, Schulden in Höhe von 25.000 Euro haben sich angehäuft.
Tatsächlich kann das Lokal mit der Hilfe von Tim Raue und seiner Frau Katharina gerettet werden. "Es läuft gut. Ich bin zufrieden", kann Gremann fünf Wochen nach der Neuöffnung verkünden. Auf großes Interesse stieß die erfolgreiche Rettungsmission beim Publikum aber nicht.
Wie "DWDL" berichtet, verfolgten durchschnittlich nur 1,07 Millionen Menschen die neue Episode von "Raue – Der Restaurantretter". Damit wurde zugleich ein neuer Tiefpunkt erreicht, denn niemals in der Geschichte des Formats schauten weniger zu. Zu Buche stand ein Marktanteil von 8,1 Prozent.
Zum Vergleich: Die letzte Staffel von "Grill den Henssler" startete mit 1,43 Millionen Zuschauer:innen. Das klingt erst einmal nicht nach bedeutend mehr, doch dieses Koch-Format läuft bei Vox, wo die Quoten-Erwartungen geringer sind als bei RTL. Gerade an seine Primetime-Shows hat RTL hohe Ansprüche.
Vielsagend ist nicht zuletzt die Tatsache, dass die Sendungen, die später am Dienstagabend liefen, höhere Marktanteile einfuhren als "Raue - Der Restaurantretter". Demnach brachte es "RTL Direkt" auf 9,1 Prozent und "Extra" auf 11,3 Prozent. Das "Nachtjournal" legte mit einem Marktanteil von 15 Prozent sogar nochmal eins drauf.
Im Laufe des Abends also sammelte RTL nach und nach sein Publikum ein, getreu dem Motto: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.